DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 10/2022

www energ e-wasser-prax s de energie | wasser-praxis e Urban s erung | K mawande Digitale Lösungen für die Wasserversorgung der Zukunft Gas | S cherhe t Geruchsmeldestatistik des DVGWaktualisiert Wasser | Gew nnung Sachgemäßer Rückbau von Altbrunnen 73 Jahrgang | Oktober 2022 | ISSN 1436-6134 Res enz und Versorgungss cherhe t – stark n uns cheren Ze ten 10 Einen Schritt voraus in der Methanlecksuche.

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www.energie-wasser-praxis.de energie | wasser-praxis Urbanisierung | Klimawandel Digitale Lösungen für die Wasserversorgung der Zukunft Gas | Sicherheit Geruchsmeldestatistik des DVGWaktualisiert Wasser | Gewinnung Sachgemäßer Rückbau von Altbrunnen 73. Jahrgang | Oktober 2022 | ISSN 1436-6134 Resilienz und Versorgungssicherheit – stark in unsicheren Zeiten 10

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Liebe Leserinnen und Leser, Ukrainekrieg und Klimawandel führen in unseren Branchen zu signifikanten Umwälzungen in der Energie- und Wasserwirtschaft und stellen uns vor besondere Herausforderungen. Resilienz ist hier das Schlüsselwort, wenn es um die Versorgungssicherheit geht. Deren Aufrechterhaltung erfährt zu Recht hohe Aufmerksamkeit. Es ist notwendig, das energiewirtschaftliche Dreieck wieder in ein stabiles Gleichgewicht zu bringen und Veränderungspläne resilient zu gestalten. Kein Element der Triade aus Klimaschutz, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit darf zugunsten eines anderen geopfert werden. Für die Wasserversorgung definiert sich die Dimension Klimaschutz im breiteren Sinne als Nachhaltigkeit und umfasst Klimaanpassung und Klimaschutz. Hier ist insbesondere die Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung imKlimawandel die besondere Herausforderung. Im Zuge dessen müssen Veränderungen, die von uns verlangt werden, umdie Klimaziele zu erreichen, robust und mit Sorgfalt erfolgen. Unvorhergesehenes darf die Balance in der Triade und den Veränderungsprozess nicht im Mark erschüttern. In der Energie- und Wasserversorgung stehen wir daher alle in der Pflicht, diesen Veränderungsprozess besonnen und fundiert voranzutreiben, indem wir langfristig tragbare Lösungen entwickeln, die auf die Aspekte Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit einzahlen. Der DVGW stellt sich diesen Herausforderungen mit Tatkraft und Überzeugung und agiert auf Basis von verlässlichen und belastbaren Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung sowie rechtssicheren Informationen partnerschaftlich und zielführend mit allen relevanten Akteuren. Energieseitig sind wir überzeugt davon, dass nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Markthochlauf von Wasserstoff und klimaneutralen Gasen den volkswirtschaftlich bedeutendsten – und in Sachen Klimaschutz und Versorgungssicherheit effektivsten – Beitrag zur Energiewende leisten kann. Wasserstoff fungiert als Kern und Treiber für klimaneutrale Gase, als verbindendes Element der Sektorenkopplung und als Katalysator für Innovationen bei der Wärmeversorgung, in der Industrie, Mobilität und der Energieerzeugung. Daher werden jetzt auch die Weichen gestellt, wie wir uns in Zukunft mit Energie versorgen. Zur Versorgungssicherheit Deutschlands gehört eine diversifizierte Importstrategie – heute mit Gas und LNG und morgen mit Wasserstoff. Der DVGW arbeitet – länger als viele andere – bereits seit über zehn Jahren daran, wie sichWasserstoff sinnvoll und praktikabel nutzen lässt und wie eine Transformation der bestehenden Erdgasinfrastrukturen hin zum Wasserstoff realisiert werden kann. Mit unserem umfassenden Know-how leisten wir nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag hinsichtlich der Energiewende, sondern sind auch gleichermaßen Innovationstreiber und Enabler für Technologien und Standards. Die Wasserwirtschaft steht indes vor der Herausforderung, im Zuge der Klimakrise eine sichere und durchgängig belastbare Wasserversorgung für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Dazu bedarf es nicht nur einer Rechts- und Investitionssichersicherheit für Maßnahmen der Wasserversorgungsunternehmen, die zur Resilienz des Wasserversorgungssystems bei Extremwetterereignissen beitragen. Auch der Vorrang der Trinkwasserversorgung vor anderenWassernutzungen und die Frage „Welche Qualität für welche Nutzung?“ müssen diskutiert werden. Zur Sicherung der Versorgung bei Wetterextremen kommt es darauf an, zukünftig noch enger zusammenzuarbeiten, um Zuständigkeiten zu klären und durch die Abstimmung zwischen Wasserversorgern, Kommunen, Behörden und den Einrichtungen des Katastrophenschutzes vorausschauender agieren zu können. Dies bedeutet: Eine zukunftsfähigeWasserversorgung braucht klare politische Leitplanken zumRessourcenschutz, zuWasserrechten und zur Infrastrukturentwicklung. Wir sind überzeugt, dieseHerausforderungenmit Innovationskraft, Ingenieurs-Know-how und technischen Lösungen gemeinsam zu meistern. Lassen Sie uns hierzu im Rahmen der gat | wat, dem Leitkongress der Gas- und Wasserwirtschaft, am 18. und 19. Oktober 2022 in Berlin in den direkten und intensiven Austausch gehen, der gerade jetzt eine so enorme Bedeutung hat. Wir freuen uns sehr auf die Gespräche mit Ihnen und der Politik, um den Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Branchen ein gutes Stück näher zu kommen. Ihr Gerald Linke & Wolf Merkel Resilienz und Versorgungssicherheit – stark in unsicheren Zeiten 3 energie | wasser-praxis 10/2022 E D I T O R I A L

I N H A LT Titel Quelle: Piktoworld/stock.adobe.com, Katsiaryna Pleshakova/stock.adobe.com, RankSol/iStock.com 14 gat | wat 2022 in Berlin 32 Digitale Tools für die Trinkwasserversorgung der Zukunft 54 Gefährdungsbeurteilung in Gasanlagen für den Energieträger Wasserstoff 96 Ich mach was mit … 32 gat | wat 2022 Ab Seite 14 3 | EDITORIAL 6 | NACHRICHTEN 14 | gat | wat 2022 am 18. und 19. Oktober 2022 in Berlin 16 | Kongressprogramm gat 2022 18 | Kongressprogramm wat 2022 20 | „Insgesamt sehen die Speicherfüllstände gut aus!“ • Die Redaktion im Gespräch mit Dr. Sebastian Kemper, Geschäftsführer der Trading Hub Europe GmbH 22 | „Das heimische Biomethan spielt als Ersatz für Gasimporte eine wichtige Rolle!“ • Die Redaktion im Gespräch mit Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Eneuerbare Energien e. V. 26 | Diversifizierung mit LNG-Terminals als wichtige Infrastruktur für die Versorgungssicherheit • Dr. Arndt Heilmann 32 | So sichert die Digitalisierung die Trinkwasserversorgung in Städten • Gary Wong TECHNIK 38 | Rückbau vom Rückbau: Altbrunnen als „Aufstiegshilfe“ für unerwünschte Wasserinhaltsstoffe • Prof. Dr. habil. Christoph Treskatis ORGANISATION & MANAGEMENT 50 | „Energie ist das Top-Thema für alle Vorstände und Geschäftsführende!“ • Die Redaktion im Gespräch mit Martin Schulz, Partner & Direktor bei der Management-Beratung Atreus FORSCHUNG & ENTWICKLUNG 54 | Gefahrstoff Wasserstoff: Gefährdungsbeurteilung in Gasanlagen • Dr. Klaus Steiner 62 | 85 Jahre GWI: Gas stand und steht im Fokus (Teil 1) • Dr.-Ing. Rolf Albus, Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Dr.-Ing. Anne Giese, Margit Thomeczek, Dr.-Ing. Frank Burmeister, Dr. Manfred Lange, Dr. Bernhard Naendorf 70 | Aktualisierung der DVGW-Geruchsmeldestatistik • Kerstin Kröger, Jochen Schütz, Dr. Frank Graf 96 54 14 4 energie | wasser-praxis 10/2022

Beilagenhinweis: Einem Teil dieser Ausgabe liegt eine Beilage der MEORGA GmbH bei. TECHNISCHE REGELN & NORMEN 78 | Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen (TRWV) – Teil 2: Bau und Prüfung • Klaus Büschel 79 | Berechnungsgrundlagen Flüssiggasinstallationen nach TRF 2021 • Aida Bučo-Smajić 80 | Sicherheit in der Gasversorgung; Risikomanagement von gastechnischen Infrastrukturen im Normalbetrieb • Hiltrud Schülken 80 | Sicherheit in der Gasversorgung; Organisation und Management im Krisenfall • Hiltrud Schülken 81 | DVGW-Arbeitsblatt W 346: Ankündigung zur Überarbeitung und Aufruf zur aktiven Mitarbeit • Christoph Theelen 81 | DVGW-Merkblatt W 411: Ankündigung zur Erarbeitung und Aufruf zur aktiven Mitarbeit • Christoph Theelen 82 | Ankündigung zur Fortschreibung des DVGW-Regelwerks 82 | Fortschreibung des DVGW-Regelwerks DVGW AKTUELL 84 | Mit fachlichen und personellen Informationen und Nachrichten aus der Vereinsarbeit sowie Terminen und Veranstaltungen VERANSTALTUNGEN 94 | DVGW-Veranstaltungsvorschau für Oktober und November 2022 ARBEITS | welten 96 | Ich mach was mit Betriebstechnik 98 | PRAXIS & PRODUKTE SERVICE 101 | Grüne Gase 101 | Rohrleitungsbauunternehmen 102 | Bezugsquellen 106 | Impressum 5 energie | wasser-praxis 10/2022 Mit einer einzigen Online- Anfrage über das infrest Leitungsauskunftsportal erreichen Sie bundesweit die angebundenen Infra- strukturbetreiber aus allen Sparten, die für Ihr Bauge- biet zuständig sind. Leitungsanfrage versenden über www.infrest.de Auch als Komplett- service SUCHEN SIE NOCH ODER BAUEN SIE SCHON?

Wir leben nicht nur in schwierigen, sondern in kriegerischen Zeiten. Russlands Angriff auf die Ukraine bedroht den Frieden in Europa und stellt die Märkte auf den Kopf. Die Inflation erreicht immer neue Rekordmarken, Benzin wird zum Luxusgut. Erdgas und Strom sind knapp und deshalb teuer. Die Preise explodieren buchstäblich. Viele Bürgerinnen und Bürger machen sich Sorgen – und sie sorgen sich zu Recht. Schon jetzt wissenmanche nicht, wie sie die Rechnungen ihrer Energieversorger bezahlen sollen. Und die volle Wucht der Preiserhöhungen wird erst 2023 und 2024 durchschlagen. Deshalb sage ich: Das darf nicht passieren! Die Strompreiserhöhungen, die sich aus den Entwicklungen an den Terminbörsen für die Zukunft ableiten lassen, dürfen bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht ankommen. Wladimir Putin führt Krieg gegen die Ukraine. Er führt aber auch einen Energiekrieg gegen Europa. Weil Deutschlands Abhängigkeit von russischemErdgas besonders groß ist, trifft er uns hart. In einem Krieg muss ein Land seine Bürgerinnen und Bürger schützen. In einer solchen Situation darf man nicht kleckern. Da muss man klotzen und alle Kräfte bündeln. Deshalb muss die Bundesregierung jetzt einen massiven Rettungsschirm für Privathaushalte und Stadtwerke aufspannen! Wir werden erleben, dass Menschen in ihrer Wohnung nur noch einen einzigen Raum heizen; eine Situation, die nur die älteren unter uns aus den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg noch kennen. Wir werden erleben, dass sie trotzdem ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Das ist zunächst in jedem einzelnen Fall eine private Katastrophe. Es wird aber auch zu hohen Zahlungsausfällen bei den Versorgern führen. Diese Ausfälle liegen bei uns in Dortmund regulär bei etwa 2Mio. Euro im Jahr. Legt man die durchaus seriösen Schätzungen etwa von Sozialverbänden zugrunde, könnte der Betrag auf ein Vielfaches, sogar auf eine sehr hohe zweistelligeMillionensumme ansteigen. Ein Jahr lang könnten wir das im kommunalen Konzernverbund verkraften, länger jedoch nicht. Und ich erlebe, dass viele kleinere Stadtwerke schon jetzt erste Liquiditätsengpässe verzeichnen. Ich möchte außerdem noch auf einen anderen Punkt hinweisen: die gescheiterte Energiewende! Selbstverständlich ist Russlands Krieg gegen die Ukraine Auslöser der Erdgasmangellage. Und selbstverständlich trägt das vorübergehende Abschalten vieler französischer Atomkraftwerke zur Strommangellage bei. Aber: Diese Mangellage im Stromsektor ist zu einem guten Teil „hausgemacht“. Sie hat sich bereits abgezeichnet, lange bevor Putin seine Truppen in die Ukraine geschickt hat. Die Preise an den Strombörsen sind schon im Herbst 2021 gestiegen – und zwar massiv. Warum ist das so? Weil die Politik in Deutschland beschlossen hat, sich nahezu zeitgleich aus der Kernkraft und der Kohleverstromung zu verabschieden, ohne dafür zu sorgen, dass ein schneller, konsequenter und massiver Zubau bei der Gewinnung von Strom aus regenerativen Energieträgern erfolgt. Ganz imGegenteil wurde der Ausbau der Erneuerbaren sogar an vielen Stellen politisch blockiert. Ich nenne nur die Abstandsregelungen fürWindkraftanlagen und das verheerende Stocken beim Netzausbau. Selbst wenn wir binnen kürzester Zeit vor und an der deutschen Küste eine Vielzahl neuer Windparks aus dem Boden stampfen würden, wäre das Problem damit nicht gelöst. Denn es fehlen die Hochspannungsleitungen, um den Strom in die Ballungszentren zu transportieren, in denen er benötigt wird. Die aktuelle Situation deckt die Versäumnisse der Vergangenheit schonungslos auf. Es braucht den Rettungsschirm, um die Daseinsvorsorge für die Menschen in unserem Land abzusichern. Es war auch richtig, sogar alternativlos, den Rettungsschirmüber den Gasimporteur Uniper aufzuspannen. Ohne Uniper würde die Gasversorgung kollabieren, weil es gar keine anderen „Gashändler“ mehr gibt, an die wir als lokale Versorger uns wenden könnten. Es ist aber falsch, diesen Schirm über eine Umlage zu finanzieren. Richtig wäre eine Steuerfinanzierung. Die Bundesregierung müsste ein Sondervermögen auflegen, wie wir es seinerzeit getan haben, umdie Kosten der Deutschen Einheit zu schultern. Ja, dafür müsste man zusätzliche Kredite aufnehmen. Aber die könnten wir über einen langen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zurückfahren. P STANDPUNKT » Deutschland braucht einen massiven Rettungsschirm – für Privathaushalte und Stadtwerke! « Ein Gastkommentar von Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) und Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) 6 energie | wasser-praxis 10/2022 N A C H R I C H T E N

UBA-Studie zur Verfügbarkeit von eisenhaltigen Flockungsmitteln IWW ruft Wasserversorger zur Mitarbeit auf Das IWW Zentrum Wasser in Mülheim an der Ruhr führt derzeit imAuftrag desUmweltbundesamtes (UBA) und mit Unterstützung des DVGW eine Befragung von Wasserver- und -entsorgern zu eisenhaltigen Flockungsmitteln durch. Hintergrund ist, dass im europäischen Normungskomitee für die Produktnormen der Eisenflockungsmittel (EN 888, 889, 890, 891) Entwürfe mit deutlichen Verschlechterungen der Reinheitsanforderungen vorgelegt wurden. Von Herstellerseite wird argumentiert, dass Produkte mit den hohen „alten“ Reinheitsanforderungen auf dem Markt nicht mehr verfügbar seien. Diese Verschlechterung der Reinheiten führt nach Auffassung des UBA zu einem Verstoß gegen die EU-Trinkwasserrichtlinie und widerspricht zudemdem Minimierungsgebot nach § 6 TrinkwV. „Es gilt deshalb zu prüfen, ob eine Absenkung der Reinheitsanforderungen gerechtfertigt ist, ob sie aufgrund vonMechanismen des freien Marktes unabwendbar ist, in welcher Weise Reinheitskriterien in den Produktnormen und/oder der Liste nach § 11 TrinkwV geändert werden können oder sollten“, so Anja Rohn, Projektleiterin der Studie. Ziel der Studie ist es, eine Datengrundlage zur Bewertung der in der Praxis tatsächlich benötigten Eisenflockungsmittel undHandelsprodukte, ihrer Einsatz- bzw. Dosiermengen und ihrer Beschaffenheit zu entwickeln. Parallel wird die derzeitige und zukünftige Verfügbarkeit von Eisenflockungsmitteln in Großgebinden in der bisherigen Qualität und hiervon abweichenden Qualitäten durch Befragung von Herstellerfirmen analysiert. Von der Studie erwartet das UBA eine deutliche Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen für dieWeiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Anja Rohn hofft dazu auf Mithilfe der deutschenWasserversorger: „Wir bitten alle Wasserversorgungsunternehmen, die eisenhaltige Flockungsmittel einsetzen, bei der Verbesserung der unbefriedigenden Informationslage zu helfen und die insgesamt acht Fragen zu beantworten.“ P Die Umfrage findet sich unter folgendem Link: https://survey.lamapoll.de/eisenhaltigeFlockungsmittel Weitere Auskünfte zur Studie erteilt Anja Rohn, E-Mail: a.rohn@iww-online.de. INFORMATIONEN 7 energie | wasser-praxis 10/2022 dvgw-kongress.de/ digitale-netzdokumentation l Veranstaltungstermine lQualitätssicherung in der Netzdokumentation · GW130 13. Dezember 2022, online lErteilung von Netzauskünften · GW 118 14. Dezember 2022, online © iStockphoto.com / Rawpixel Digitale Netzdoku mentation Jetzt info rmieren! DVGW Kongress GmbH

Länderübergreifender Austausch Wasserstoff hautnah: DVGW-Delegation informiert sich über britische H₂-Projekte Wie kann die zukünftige Versorgung mit dem klimaneutralen Energieträger Wasserstoff gelingen? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Energiewirtschaft und Politik in Deutschland immer intensiver; auch in Großbritannien spielt Wasserstoff im Hinblick auf das Erreichen der Klimaschutzziele eine zentrale Rolle. Umso wichtiger ist deshalb die Vernetzung auf internationaler Ebene und der fachliche Austausch zwischen den europäischen Akteuren. Für den DVGW als Regelsetzer und Forschungsinitiator ist die länderübergreifende Zusammenarbeit bezüglich Forschung, Normung und Know-how-Transfer ein wichtiger Bestandteil seiner Aktivitäten rund um Wasserstoff. Vor diesemHintergrund ist eineDelegation ausMitarbeitenden des DVGW und des Gas- und Wärme-Instituts Essen e. V. (GWI) im Juli dieses Jahres nach Großbritannien gereist, um den Kontakt zu dortigen Wasserstoffakteuren zu intensivieren und sich gegenseitig über die Fortschritte in beiden Ländern zu informieren. In mehreren zukunftsweisenden britischen Forschungsprojekten und Demonstrationsanlagen wird derzeit der Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff sowie von Blending (20 Prozent H2, 80 Prozent CH4) in einem integrierten Energiesystem untersucht und erprobt. InGateshead, einer Stadt imNordosten Englands, veranschaulichen gleich zwei H2-Projekte, wie sich Wasserstoff in das bestehende Gasnetz integrieren und im häuslichen Umfeld vielseitig einsetzen lässt. Im Zuge des Projekts HyDeploy des britischen Gasnetzbetreibers Northern Gas Networks wird ein Wasserstoff-Anteil von 20 Volumenprozent ins Gasnetz eingespeist, um die Eignung der Infrastruktur und Anwendungen zu prüfen – das Projekt ist damit vergleichbar mit dem von DVGW und Avacon durchgeführten Forschungsprojekt in einer Modellregion in Sachsen-Anhalt. Wie vielseitig sich Wasserstoff zukünftig im Haushalt verwenden lässt, veranschaulicht wiederumdas praxisnahe Projekt HydrogenHome: In einemWaldgebiet entstehenmomentan fünf Musterhäuser, die architektonisch jeweils unterschiedlichen Epochen bzw. unterschiedlichen Baustilen des 20. Jahrhunderts nachempfunden sind und somit gemeinsam einen repräsentativen Querschnitt durch die unterschiedlichen britischen Wohngebäude bieten. Ein Doppelhaus ist bereits fertiggestellt, in dessen beiden Hälften jeweils einmal die Versorgung mit 20 Prozent und einmal mit 100 Prozent Wasserstoff demonstriert wird. Beide Doppelhaushälften sind vollständig eingerichtet und zeigen vor Ort die sichere Verwendung vonWasserstoff etwa beim Heizen oder Kochen. ImUnterschied zumProjekt HydrogenHome, das die direkte Anwendbarkeit vonWasserstoff imPrivathaushalt untersucht, wird auf einemStützpunkt der Royal Air Force in Spadeadam, nahe der schottischen Grenze, im Rahmen der Projektreihe H21 ein eigens für Testversuche errichtetes 100-Prozent-Wasserstoff-Haus betrieben. Wichtige Erkenntnisse für denWohnungsbereich sind z. B., dass für Wasserstoff im Grunde keine anderen Sicherheitsrisken bestehen, die nicht auch beim gut erprobten Erdgasbetrieb existieren. Für die Versuche wurde u. a. ein umfassendes Sicherheitskonzept erstellt, das Maßnahmen für den zukünftigen Einsatz vonWasserstoff im Prof. Dr. Gerald Linke (rechts) und weitere Mitarbeiter von DVGW und GWI vor einem Musterhaus, in dem der Einsatz von Wasserstoff demonstriert wird. Quelle: Claudia Anders/EWG 8 energie | wasser-praxis 10/2022 N A C H R I C H T E N

Haushalt vorsieht: FallsWasserstoff austreten sollte, steigt er sofort an die Decke, da er viel leichter als Luft ist. Daher reicht einWasserstoffsensor an der Decke aus, der äußerlichwie ein herkömmlicher Rauchmelder wirkt und ab einer bestimmten Konzentration vonWasserstoff in der Luft warnt. Zur weiteren Sicherheit ist der geruchloseWasserstoff auch odoriert, d. h. ihm wird ein intensiver Geruchsstoff zugefügt, der kleinste entweichendeMengen sofort geruchstechnisch bemerkbar macht. Der Vorgang entspricht dabei demselben Prinzip wie bei der Erdgasodorierung. Die 100-Prozent-H2-Ready-Gaszähler und -Endgeräte entsprechen hinsichtlich ihrer Größe den bekannten Balgengaszählern bzw. Gasbrennern und können daher problemlos eingebaut werden. Zudem werden auf dem Gelände TestLoops im Hoch- und Niederdruck-Bereich aus Bestandsleitungen gebaut, um den operativen Betriebmit Wasserstoff zu testen und Installateure zu trainieren. Den technischen Wechsel von Erdgas auf Wasserstoff möchte man mithilfe eines sogenannten „H2-direct-Purging“ erreichen. Die Leitungen werden also gleich mit Wasserstoff gereinigt und gespült, umdie Anpassungsmaßnahmen so effizient wie möglich zu gestalten. Eine Vorab-Spülung, z. B. durch Stickstoff, erfolgt dabei nicht. Für die deutsche Delegation war die Reise eine wichtige und erkenntnisreiche Exkursion: Die unterschiedlichen Wasserstoff-Projekte inGroßbritannien bieten spannende Einblicke, wie auch im europäischen Ausland intensiv daran gearbeitet wird, aus der Vision einer Wasserstoffwirtschaft schon baldWirklichkeit werden zu lassen. Insbesondere Fragen hinsichtlich der Infrastruktur sowie der sicheren Anwendung des Energieträgers stehen hier ebenfalls im Fokus der Arbeit. Durch den gegenseitigen Austausch zwischen DVGW und den britischen H2-Akteuren konnten wertvolle Erkenntnisse nach Deutschland mitgenommen werden. P Eines von mehreren Wasserstoff-Musterhäusern ist bereits fertiggestellt. Quelle: DVGW IWW-Kolloquium „Der sichere Betrieb von Trinkwassernetzen in Zeiten des Klimawandels“ Am 26. Oktober 2022 veranstaltet das IWW Zentrum Wasser in Mülheim an der Ruhr sein Kolloquium „Der sichere Betrieb von Trinkwassernetzen in Zeiten des Klimawandels“. Im Zentrum des Kolloquiums stehen die im Kontext des Klimawandels zu erwartenden Änderungen in der Trinkwasserversorgung und deren Bewertung. Zusätzlich werden in diesem Zusammenhang nicht nur die Möglichkeiten der computergestützten Modellierung vorgestellt; auch das aktuelle Regelwerk und mögliche Abhilfemaßnahmen werden diskutiert. „Der Klimawandel ist derzeit ein viel diskutiertes Thema in verschiedenen Branchen. Hierzu gehört auch die Trinkwasserversorgung. Vordergründig werden hier meist längere Trockenperioden und der damit verbundene Stress auf die verfügbaren Wasserressourcen genannt“, sagt Dr. Ute Ruhrberg vom IWW. Dies bedeute, dass andere, bisher ungenutzte Ressourcen für die Trinkwasserversorgung berücksichtigt werden müssten, z. B. über die Aufbereitung stärker kontaminierter Grund- und Oberflächenwässer. Vielerorts könne aber auch ein ergänzender Bezug von Trinkwasser von benachbarten Wasserversorgungsunternehmen in Betracht kommen bzw. intensiviert werden. „In jedem Fall ist eine Veränderung der Versorgungssituation auch mit einer Veränderung der Trinkwasser-Beschaffenheit verbunden, die wiederum Auswirkungen auf die wasserseitigen Korrosionsbedingungen gegenüber den in der Trinkwasserverteilung verwendeten Werkstoffen haben kann“, so Ruhrberg. INFORMATIONS-PLUS Einzelheiten zum Programm und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.iww-online.de/veranstaltungen/. 9 energie | wasser-praxis 10/2022

Branchentreff erstmals in Brandenburg InfraSPREE am 9. und 10. November 2022 in Potsdam Die InfraSPREE findet in diesem Jahr am 9. und 10. November erstmalig in Potsdam statt. Die Kongressplattform für Wasserwirtschaft und technische Infrastruktur in Berlin und Brandenburg bindet alle relevanten Branchen und Gewerke von der Wasserwirtschaft bis zur technischen Infrastruktur ein und integriert darüber hinaus die entscheidenden Verbände und Institutionen. Unter dem Motto „Entdecken – Erleben – Erfahren“ werden den Besuchern hochwertige Fachvorträge geboten. Zu den Referenten zählen Vordenker, Führungskräfte und renommierte Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Neben dem Theorieteil sind auch Praxisexkursionen geplant, um Technik zum Anfassen zu erleben. Eine umfangreiche Begleitausstellung sowie der Netzwerkabend mit der Verleihung von AQUA AWARD und AQUA SCIENCE AWARD runden das Veranstaltungsformat ab. Nach Aussagen der Veranstalter ist es nicht nur Ziel, neue Partnerschaften ins Leben zu rufen, sondern auch bestehende Kooperationen zu verstärken. Gleichzeitig werde relevantes Wissen aus allen Bereichen und Disziplinen generiert, gesammelt und ausgetauscht. „Altbekanntes neu zu denken ist genau das, was der InfraSPREEKongress für die Transformation in eine nachhaltigere Welt unterstützt“ sagt Peter Sczepanski, Präsident der Brandenburgischen Wasserakademie und Mitorganisator der InfraSPREE. Schon die erste Ausgabe des Fachkräftekongresses im vergangenen Jahr habe die hohe Qualität der Fachbetriebe und Netzbetreiber gezeigt. Der Austausch, die Präsentation neuer Technologien und Kooperationen seien wichtig, um die Branche zukunftssicher durch die herausfordernden nächsten Jahre zu navigieren, so Sczepanski. INFORMATIONS-PLUS Details zum Programm und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.infraspree-kongress.de. VERANSTALTUNGSTIPPS 22. und 23. November 2022, online Resilienz in der Wasserversorgung Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Die zweitägige Veranstaltung vermittelt Einblicke, wie sich auf den Normalbetrieb definierte Prozesse in einem Risikomanagement praxisnah umsetzen lassen und Versorger sich optimal auf Krisenfälle vorbereiten. Außerdem dabei: Erfahrungsberichte zum Umgang mit Hochwasser, Dürre, Blackouts und Cyberangriffen. www.dvgw-kongress.de/ resilienz-wasserversorgung 23. November 2022, online H₂-Sicherheit Wasserstoff ist „zündfreudig“ und flößt Respekt ein – dabei ist sein Einsatz genauso sicher wie der von Öl oder Erdgas. Kenntnisse der sicherheitsrelevanten Faktoren rund um die Anwendung des gasförmigen Energieträgers helfen bei der Gefahrenvorbeugung. Das Seminar vermittelt die physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff, das Materialverhalten bei seinem Einsatz und die damit einhergehenden Gefahrenquellen. www.dvgw-kongress.digital/h2-sicherheit 26. und 27. April 2023, Hof DVGW-Wassertreff Hof Am 26. und 27. April 2023 findet der beliebte DVGW-Wassertreff Hof in der Hofer Freiheitshalle statt. Die Veranstaltung wird damit erneut zum Treffpunkt für die Entscheidungsträger der Wasserbranche. Die DVGW-LandesgruppenMitteldeutschland und Bayern laden herzlich zu dem Forum mit begleitender Fachausstellung ein. Renommierte Referentinnen und Referenten berichten dabei aus der Praxis und stellen Lösungsansätze vor. www.wassertreff-hof.de 10 energie | wasser-praxis 10/2022 N A C H R I C H T E N

Essener Wasserstoff-Impulse am GWI „Wichtiger Schritt zu einer zukünftigen Wasserstoffwelt“ Am 22. August 2022 haben die von der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) gemeinsam mit dem Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (GWI) veranstalteten Essener Wasserstoff-Impulse stattgefunden. Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik nutzten im GWI-Tagungszentrum die Gelegenheit, sich kennenzulernen, auszutauschen und Projektideen zu entwickeln. Damit waren sie auch dem Aufruf von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen gefolgt, der in seinem Grußwort die Teilnehmenden animierte, aktiver Teil einer Wasserstoffzukunft – „nicht nur in Essen“ – zu sein. Im Zentrum des Tages stand Wasserstoff als Energieträger der Zukunft und seine zahlreichen Einsatzmöglichkeiten. Illustriert wurde die von Prof. Harry Hoster vom Zentrum für Brennstoffzellen-Technik und Dr. Alexander Tremel von Siemens Energy, deren Vorträge nicht nur eine Einführung in die Welt der Elektrolyse bereithielten, sondern auch einen Überblick über den Stand der Technik und die notwendigen Bedarfe und Potenziale von erneuerbarem Strom, Wasser und Rohstoffen vermittelten. Der zweite Teil der ganztätigen Veranstaltung beschäftigte sich dann mit der Wasserstoff-Anwendung: Dr. Manfred Lange vomGWI erläuterte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Stefan Liesner von der 2G Energy AG präsentierte mit dem WasserstoffBHKWeine Technologie, die bereits im Einsatz ist. Dass noch viel Luft nach oben in der Abstimmung und Optimierung von Erzeugung und Anwendung besteht, machten Mario Gillmann (EWG) und Prof. Klaus Görner (GWI) in ihren Beiträgen deutlich. Tenor: Nur ein funktionierendes flexibles Wasserstoff-System ermöglicht eine ressourcenschonende und nachhaltige Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff. Im anschließenden World-Café, einem gruppendynamischen, interaktiven Kommunikationsforum, konnten sich die Teilnehmenden zu konkreten Fragestellungen hinsichtlich des Forschungsbedarfs und -angebots sowie zumStandortbedarf und -angebot austauschen. Einigkeit herrschte dahingehend, dass bereits eine Reihe von Projekten initiiert wurden und sich bereits in der Umsetzung befinden. Sehr positiv fiel auch das Fazit vonModeratorinMargit Thomeczek (GWI) aus: „Mit den Essener Wasserstoff-Impulsen haben das GWI und die EWG mit den 60 Teilnehmenden einen wichtigen Schritt zu gemeinsamen Projekten und der Realisierung einer zukünftigen Wasserstoffwelt getan. Wir bleiben dran!“ P Aufruf, aktiver Teil einer Wasserstoffzukunft zu werden: Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen Quelle: Claudia Anders/EWG 11 energie | wasser-praxis 10/2022

Gasverteilnetze starten in die Klimaneutralität H2vorOrt veröffentlicht ersten bundesweiten Gasnetzgebietstransformationsplan Mit der Veröffentlichung des Planungshandbuchs zum Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) im März 2022 wurde der mehrjährige, deutschlandweite Prozess, die Gasverteilnetze in die Klimaneutralität zu transformieren, gestartet. Jetzt liegt der erste konsolidierte Gesamtbericht auf Basis der Einzelplanungen der Unternehmen vor. Im Fokus des GTP steht dabei die Umstellung der Gasverteilnetze auf klimaneutralen Wasserstoff, Biomethan sowie weiteres klimaneutrales Methan bzw. Mischgase. Mit 180 teilnehmenden Netzbetreibern im ersten Planungsdurchgang wird bereits dieMehrheit der Netzanschlüsse und Verteilnetzkilometer in Deutschland abgedeckt. Die weit überwiegendeMehrzahl aller Landkreise inDeutschland hat Gemeinden, deren Gasnetze von einemder teilnehmenden Unternehmen betrieben werden. Das Gros der teilnehmenden Netzbetreiber sieht den ersten regulären Einsatz von Wasserstoff in ihren Verteilnetzen sehr zeitnah, in großen Teilen Deutschlands schon innerhalb der nächsten acht Jahre. Großflächige Umstellungen auf 100 Prozent Wasserstoff werden dann vielfach in den 2030er- Jahren antizipiert. Je nach Region wird auch von einem langfristigen und umfangreichen Einsatz von lokal erzeugtem Biomethan ausgegangen. Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt, sieht die deutschen Gasverteilnetzbetreiber daher auf einemsehr gutenWeg: „Mit dem GTP 2022 legen wir den ersten Bericht zu einem weltweit bisher einzigartigen Planungsprozess zur Transformation der Gasverteilnetze zur Klimaneutralität in einem Industrieland vor. Die Ergebnisse zeigen klar, dass die deutschen Verteilnetzbetreiber bereits jetzt großflächig planen, ihre Netze auf eineWasserstoffversorgung umzustellen.“ Prof. Dr. Gerald Linke ergänzt: „Unverzichtbar für eine weiterhin sichere, bezahlbare und klimaschonende Energieversorgung ist eine leistungsfähige Infrastruktur. Die vorhandenen Gasverteilnetze sind wertvolle Assets, die Deutschland zwingend zum Erreichen der Klimaneutralität in Industrie, Gewerbe, der Stromerzeugung und auch im Wärmesektor benötigt.“ Der GTP schaffe die Grundlage, über die Netze schnell große Mengen Wasserstoff in Deutschland verteilen zu können, so Linke weiter. Im GTP ist die jeweilige Situation vor Ort die Ausgangsbasis für die Transformation der Kommunen und Regionen zur Klimaneutralität. Die Gasverteilnetzbetreiber bringen in ihren Planungen jetzt die Bedarfe der Kunden und die Planungen der Fernleitungsnetzbetreiber und Betreiber dezentraler Erzeugungsanlagen zusammen. Durch diesen Brückenschlag kann ein kohärentes Zielbild einer klimaneutralen Versorgungsinfrastruktur mit Gas geschaffen werden. Die Verteilnetzbetreiber haben in einem strukturierten Prozess ihre Netzgebiete hinsichtlich ihrer Kundenbedarfe, der dezentralen Einspeisesituation, der Belieferung durch vorgelagerte Netzbetreiber und der technischen Eignung ihrer Leitungsnetze für Wasserstoff untersucht. Auf dieser Basis wurden Planungsdaten an H2vorOrt übermittelt und dort zu einem Bericht konsolidiert. Diese Analysen werden in den Folgejahren weiter vertieft und im Rahmen eines jährlich erscheinenden Berichts veröffentlicht. Ziel ist, dass spätestens 2025 eine investitionsfähige Planung vorliegt. P INFORMATIONS-PLUS Den ersten Gesamtbericht finden Sie zum kostenfreien Download unter www.h2vorort.de. Quelle: H2vorOrt ZAHL DES MONATS … Jahren gehört die Trinkwasserversorgung in Göttingen zum Angebot der niedersächsischen Universitätsstadt für ihre Einwohner. Rund 500 km Wasserleitungen liegen im gesamten Stadtgebiet. Aus den etwa 20.000 Hausanschlüssen entnehmen die Göttinger täglich etwa 25.000 Kubikmeter Trinkwasser; an Spitzentagen kann es auch die anderthalbfache Menge sein. Dieser Fall tritt insbesondere an Freitagen im Juni ein, wenn im Stadtgebiet viele Pools gefüllt werden. Das bringt die Versorgung an ihre absoluten Leistungsgrenzen. Etwa 80 der 180 Mitarbeitenden der Stadtwerke sorgen dafür, dass das Wasser jeden Tag fließt. Seit fast 150 12 energie | wasser-praxis 10/2022 N A C H R I C H T E N

65 Prozent erneuerbare Energien bei Heizungen ab 1. Januar 2024 Gerald Linke: „Die Anerkennung von klimaneutral betriebenen Gasheizungen unterstützen wir ausdrücklich!“ Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium fürWohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) haben imJuli 2022 die Eckpunkte für ein gemeinsames Konzept zur Umsetzung der geplanten Anforderung „65 Prozent erneuerbare Energien (EE) beim Einbau von neuen Heizungen ab 2024“ vorgelegt. Damit soll eine zentrale wärmepolitische Forderung aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden. Der Anwendungsbereich soll mit Neubauten und demGebäudebestand bzw. Wohn- und Nichtwohngebäuden sehr weit gefasst werden. Dazu sagte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Gerald Linke: „Die Dekarbonisierung desWärmemarktes ist eine enormeHerausforderung für die Energiebranche. Zugleich bietet sie hervorragende Chancen, Wasserstoff und klimaneutrale Gase erfolgreich zu nutzen. Gut ist, dass die Bundesregierung mit der Vorgabe, bereits ab 2024 möglichst alle neu eingebauten Wärmeerzeuger auf Basis von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien zu betreiben, die Klimaziele im Gebäudesektor wirksam und verbindlich erreichen möchte. Nur ein technologieoffener Ansatz führt zu einer technischmachbaren, sozialverträglichen sowie zeit- und kostenoptimierten Wärmewende. Mit Blick auf die Heterogenität des Gebäudebestands bedarf es aber auch in Zukunft verschiedener klimaneutrale Energieträger, Infrastrukturen undHeiztechnologien. Maßgeblich ist aus unserer Sicht das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität im Gebäudesektor. Daher sollten alle perspektivisch klimaneutral betreibbarenHeiztechnologien, die zur Erreichung dieses Ziels beitragen können, ,auf einer Ebene‘ betrachtet und genutzt werden dürfen. Hierzu zählen auch KWK-Anlagen, Brennstoffzellen und Gaswärmepumpen sowie die anteilige Anrechnung verschiedener Technologieoptionen. Ein Stufenmodell lehnen wir ab! Es ist in der Praxis nicht umzusetzen, würde die Endkunden bürokratisch sowie finanziell belasten und basiert letztlich auf willkürlichen Kriterien. So wird etwa außer Acht gelassen, dass Gastechnologien und die Versorgung über die bestehende Gasinfrastruktur auch langfristig erhebliche systemische Vorteile gegenüber den als Vorrangoptionen aufgeführten elektrischenWärmepumpen und Stromdirektheizungen aufweisen: Für eine Elektrifizierung des Wärmesektors wäre ein kostspieliger Ausbau des Stromnetzes ebenso erforderlich wie die Bereitstellung von zusätzlicher gesicherter Kraftwerksleistung während der Heizperiode – mit der Folge eines massiven Anstiegs des Strompreises. Klar ist: Zur Erreichung der Klimaneutralität darf es keine ordnungsrechtliche Diskriminierung einzelner Energieträger und Technologien geben. Die Anerkennung von klimaneutral betriebenen Gasheizungen unterstützen wir ausdrücklich. Die benötigten Mengen dieser Gase können durch die richtigen politischen Rahmenbedingungen rechtzeitig gehoben werden. Nach Berechnungen des DVGW würde für die Erfüllung des 65-Prozent-Anteils für 600.000 verbaute Gasheizungen pro Jahr ein jährlicher zusätzlicher Grüngas-Bedarf von 8 bis 16 Terawattstunden bei einem durchschnittlichen Heizwärmebedarf bestehen. Diese Menge wäre in Form von Biomethan ab 2024 etwa durch eine sukzessive Umrüstung des Biogasanlagenbestands zu heben und könnte dem Endkunden bilanziell zur Verfügung gestellt werden. Spätestens ab 2030 kann der Wärmesektor auch mit klimaneutralem Wasserstoff versorgt werden – vorausgesetzt, die Politik stellt schon heute die Weichen für einen ambitionierten Hochlauf. Der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) ist als Transformationsplan der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität ein zentrales Instrument für die kommunale Wärmeplanung. Folgerichtig ist er analog zu den Regelungen für Wärmenetze als verbindliches Investitionskonzept zur schrittweisen und vollständigen Umstellung der Gasversorgung auf klimaneutrale Gase bis spätestens 2045 ebenfalls als Erfüllungsoption für die 65-ProzentVorgabe anzuerkennen.“ P Quelle: Andrey Popov/fotolia.com 13 energie | wasser-praxis 10/2022

Mit der hochkarätig besetzten diesjährigen gat| wat setzt der DVGWwichtige Impulse in der Diskussion umeine zukunftsfeste Energie- und Wasserversorgung. Unter der Beteiligung von Bundesbauministerin Klara Geywitz, der Umwelt-Staatssekretärin Bettina Hoffmann, dem niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies und weiteren prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft undWirtschaft werden im Vienna House Andel’s an der Landsberger Allee in Berlin neue Handlungsoptionen und Lösungsstrategien vor demHintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Klimakrise diskutiert. Beides stellt die Versorgungmit Energie und Wasser unter grundlegend neue Vorzeichen. Insbesondere Deutschland ist gefordert, seinen hohen Bezug russischen Erdgases und die damit verbundene langjährige Energieabhängigkeit schnellstmöglich zu beenden. Der Energiebezug muss künftig auf eine breitere Basis gestellt und zugleich der Hochlauf einer klimaschonenden Wasserstoffwirtschaft forciert werden. Energie muss weiterhin für alleMenschen sicher und bezahlbar bleiben. „Zur Versorgungssicherheit Deutschlands gehört eine diversifizierte Importstrategie. Die beschleunigte Realisierung von zukunftsfähigen LNG-Terminals und das Schließen neuer Energiepartnerschaften mit Lieferländern für klimaneutrale Gase sind richtig. Parallel muss aber der Aufbau einerWasserstoffwirtschaft erfolgen“, sagt der DVGWVorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke. Wasserstoff sei vielseitig einsetzbar und durch seine Speicherfähigkeit anderen erneuerbaren Energien überlegen. Mittelfristig könne er die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas beenden. „Die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen müssen schnellstens angepasst werden, damit Wasserstoff diese Vorteile ausspielen kann“, fordert Linke. Die Anstrengungen, auch zukünftig eine sichere Versorgung mit Trinkwasser für alle Menschen in Deutschland zu gewährleisten, nehmen angesichts häufigerer und länger anhaltender Hitze- und Trockenperioden ebenfalls deutlich zu. Selbst wenn es bislang hierzulande nicht zu flächendeckenden Engpässen gekommen ist, so verdeutlichen die Extremwetterlagen die Grenzen einer sicheren Versorgung und die Vulnerabilität der Infrastruktur. „Aus diesem Grund müssen wir jetzt Weichenstellungen vornehmen. Anpassungs- und Resilienzmaßnahmen müssen in Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und Begat | wat 2022 am 18. und 19. Oktober 2022 in Berlin Ukrainekrieg und Klimakrise: DVGW diskutiert Resilienz-Strategien für die Energie- und Wasserversorgung mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Quelle: DVGW 14 energie | wasser-praxis 10/2022

hörden vorausschauend und frühzeitig geplant und umgesetzt werden. Gesetzgeber und Behörden haben die Aufgabe, hierfür einen stabilen Handlungsrahmen zu schaffen“, betont Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW. „Die vom Bundesumweltministerium vor gut einem Jahr vorgelegte Wasserstrategie enthält Grundforderungen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft. Sie sollte nun schnellstmöglich als Regierungsstrategie verabschiedet werden. Nur dann kann die zeitnahe Umsetzung der notwendigen Maßnahmen erfolgen, im Schulterschluss mit den Unternehmen“. Diese und weitere Anforderungen zur Erhöhung der Resilienz unserer Versorgungssysteme stehen auf der Agenda der diesjährigen gat|wat. Mehr als 500 Teilnehmende bündeln hier das Know-how der Branche zu einer umfassenden Standortbestimmung. Freuen Sie sich auf den übergreifenden Dialog mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft und treffen Sie über 70 Referentinnen und Referenten live in Berlin. Der intensive Austauschwird auf der Abendveranstaltung im KOSMOS Berlin fortgeführt. Neben der Präsenzveranstaltung am 18. und 19. Oktober 2022 beinhaltet das Kongressticket auch zahlreiche OnlineVeranstaltungen, die ab dem 26. September auf der Onlineplattform der gat | wat angeboten werden. P INFORMATIONS-PLUS Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket unter www.gat-wat.de! 28.10.2022 10:30–12:00 Uhr Kongressticket Zertifizierung des Herkunftsnachweises regenerativ erzeugter Gase: Was kommt auf die Branche zu? 29.09.2022 14:30–16:00 Uhr Kongressticket DVGW H2-Datenbank: Transformation der Netze 13.10.2022 13:30–14:30 Uhr Kongressticket Maßnahmen zur Fachkräfte- und Nachwuchssicherung im Gremienverbund der Verbände von AGFW, BDEW, DVGW, rbv und VDE 05.10.2022 14:30–17:00 Uhr Kongressticket Reduzierung von Methanemissionen: Umsetzung der europarechtlichen Vorgaben 13.10.2022 15:00–16:30 Uhr Kostenfrei buchbar Demografischer Wandel in den technischen Berufen: Prognosen und Handlungsmöglichkeiten 09.11.2022 14:30–17:00 Uhr Kongressticket Herausforderungen einer treibhausgasneutralen Zementindustrie 18. und 19.10.2022 Kongressticket in Berlin und digital als Livestream ONLINE LIVE & ONLINE ONLINE Start Online-Plattform am 26.09.2022 Ende Online-Plattform am 13.11.2022 11.10.2022 9:00–13:00 Uhr Kostenfrei buchbar Roadmap Gas 2050: Lösungen für eine klimaneutrale Energieversorgung 12.10.2022 14:00–16:30 Uhr Kostenfrei buchbar Schaufenster Wasserforschung: Fokus Trinkwasserrichtlinie, Wasserressourcen und Naturschutz AUF EINEN BLICK: ÜBERSICHT DER ONLINE-EVENTS 15 energie | wasser-praxis 10/2022 E I N L E I T U N G

Kongressprogramm gat 2022 Eröffnung der gat 09:30– 10.00 Uhr Eröffnung und Keynote mit Prof. Dr. Gerald Linke (DVGW e. V.) Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energieträger 10:30– 11:10 Uhr Versorgungssicherheit – Optionen für den Weg in die Unabhängigkeit mit Ralph Bahke (ONTRAS Gastransport GmbH), Dr. Sebastian Kemper (Trading Hub Europe GmbH), Andreas Fischer (Institut der deutschen Wirtschaft), Dr. Simone Peter (Bundesverband Erneuerbare Energien e. V.) und Prof. Dr. Gerald Link (DVGW e. V.) 11:10– 11:55 Uhr Pause und Networking 11:55– 12:30 Uhr Diversifizierung mit LNG – Terminals als wichtige Infrastruktur für Versorgungssicherheit mit Arno Büx (Fluxys), Dr. Arndt Heilmann (Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG), Olaf Lies (Niedersächsisches Umweltministerium), Dr. Holger Kreetz (Uniper SE) und Andree Stracke (RWE Supply & Trading GmbH) 12:30– 12:50 Uhr Potenziale für heimische und internationale Produktion grüner Gase mit Dr. Christoph Gatzen (Frontier Economics) 12:50– 13:30 Uhr Vom Marathon zum Sprint – Tempo für die Wasserstoffwirtschaft mit Andreas Rimkus (Wasserstoffbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion), Miriam Brandes (European Energy Exchange), Dr. Thomas Hüwener (Open Grid Europe GmbH), Dr. Andrei Zschocke (thyssenkrupp nucera), Thorsten Kasten (Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V.) und Dr. Kirsten Westphal (H2Global Stiftung/Nationaler Wasserstoffrat) ERSTER KONGRESSTAG | DIENSTAG, 18. OKTOBER 2022 13:30– 15:00 Uhr Gemeinsames Mittagessen 15:00– 15:40 Uhr Perspektive Biomethan – erneuerbar, verfügbar, bezahlbar mit Horst Seide (Fachverband Biogas e. V./BEE e.V.), Dr. Rolf Albus (Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.), Torsten Maus (EWE Netz GmbH) und Florian Henle (Polarstern) 15:40– 16:00 Uhr Roadmap Gas 2050 – Der Weg in die Klimaneutralität mit Dr. Frank Graf (DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut) Netze für die Energiewirtschaft 2.0 16:00– 16:20 Uhr Netzentwicklungsplanung Gas und Wasserstoff mit Nils von Ohlen (FNB Gas e. V.) 16:20– 17:00 Uhr Pause und Networking 17:00– 17:15 Uhr Der Gasnetzgebietstransformationsplan 2022 – Rückblick und Ausblick mit Florian Feller (erdgas schwaben gmbh/ H2vorOrt) 17:15– 18:00 Uhr Strategien für das zukunftsfähige Verteilnetz mit Dr. Hendrik Adolphi (Netze BW GmbH), Norbert Jungjohann (Stadtwerke Husum Netz GmbH), Markus Last (erdgas schwaben gmbh) und Dirk Sattur (MITNETZ GAS) 18:00 Uhr Ende des Kongresstages 19:00 Uhr Beginn der Abendveranstaltung im KOSMOS BERLIN Quelle: Raja Sen/unsplash.com 16 energie | wasser-praxis 10/2022

Klimafreundliche Gase in der Anwendung Moderation: Dr. Carsten Rolle (Weltenergierat – Deutschland e. V./BDI e. V.) 09:15– 09:35 Uhr Keynote N. N. 09:35– 09:55 Uhr GET H2 – Industrielle Ankerkunden als Startpunkte für die Entwicklung des Wasserstoffnetzes mit Frank Heunemann (Nowega GmbH) 09:55– 10:40 Uhr Von der Energiewende zur Industriewende mit Dr. Dennis Rendschmidt (VDMA Power Systems), Dr. Tobias Fleiter (Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI) und Dr. Johann Overath (Bundesverband Glasindustrie e. V.) Hands on: Klimafreundliche Produktion in der Industrie 10:40– 11:00 Uhr Grüne Plattformen für die Industrie mit Dr. Paschalis Grammenoudis (DVGW e. V.) 11:00– 11:45 Uhr Pause und Networking 11:45– 12:05 Uhr Projektbeispiel Glasindustrie N. N. 12:05– 12:25 Uhr Wasserstoffanwendungen im BMW Group Werk Leipzig mit Dr. Stefan Fenchel (BMW AG Werk Leipzig) ZWEITER KONGRESSTAG | MITTWOCH, 19. OKTOBER 2022 12:25– 12:45 Uhr Projektbeispiel Stahlindustrie mit Kai Mester (ArcelorMittal Bremen) 12:45– 14:15 Uhr Gemeinsames Mittagessen Dekarbonisierung des Wärmesektors Moderation: Markus Staudt (Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie e. V.) 14:15– 14:35 Uhr Zukunft des Wärmemarktes mit Dr. David Bothe (Frontier Economics) 14:35– 14:55 Uhr Keynote mit Klara Geywitz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) 14:55– 15:15 Uhr Nachhaltige Wärme- und Stromerzeugung – Champions-League-Fahrplan zur Klima- neutralität in Dortmund mit Peter Flosbach (DEW21) 15:15– 16:00 Energieträger für den Wärmemarkt – Kann es die Wärmepumpe alleine schaffen? mit Helmut Bramann (Zentralverband Sanitär Heizung Klima), Axel Gedaschko (GdW), Eva Hennig (Thüga AG), Werner Lutsch (AGFW) und Dr. Frank Voßloh (Viessmann) 16:00 Uhr Ende der gat 2022 in Berlin 17 energie | wasser-praxis 10/2022 P R O G R A M M A B L A U F

Kongressprogrammwat 2022 Eröffnung der wat Moderation: Dr. Wolf Merkel (DVGW e. V.) 09:30– 09:40 Uhr Eröffnung mit Liveschaltung zur gat mit Dr. Wolf Merkel (DVGW e. V.) 09:40– 09:55 Uhr Die Nationale Wasserstrategie für eine sichere Wasserversorgung mit Dr. Bettina Hoffmann (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) 09:55– 10:10 Uhr Wasser, eine unverzichtbare Ressource auch für die Landwirtschaft mit Dr. Wolfgang Zornbach (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) 10:10– 10:45 Uhr Diskussion: Zukunft Wasser – Wie lassen sich die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen an der Ressource Wasser umsetzen? mit Dr. Bettina Hoffmann (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz), Christoph Jeromin (Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung), Dr. Lilian Busse (Umweltbundesamt) und Dr. Wolfgang Zornbach (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) 10:45– 11:30 Uhr Pause und Networking Nationale Umsetzung der neuen EU-TWRL Moderation: Dr. Claudia Castell-Exner (DVGW e. V.) 11:30– 11:50 Uhr Was kommt mit der neuen Trinkwasserverordnung auf die öffentliche Wasserversorgung zu? mit Dr. Birgit Mendel (Bundesministerium für Gesundheit) 11:50– 12:10 Uhr Risikomanagement in Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen – Welche gesetzlichen Anforderungen bringt die neue Verordnung für einen Wasserversorger und die zuständigen Behörden? mit Thomas Stratenwerth (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) 12:30– 13:00 Uhr Bewertung beider Verordnungen aus Sicht des Wasserfachs mit Dr. Ulrich Borchers (IWW Zentrum Wasser) 12:30– 13:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Dr. Birgit Mendel (Bundesministerium für Gesundheit), Thomas Stratenwerth (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) und Dr. Ulrich Borchers (IWW Zentrum Wasser) 13:00– 14:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen ERSTER KONGRESSTAG | DIENSTAG, 18. OKTOBER 2022 Beschleunigung wasserrechtlicher Genehmigungsverfahren Moderation: Prof. Dr. Frieder Haakh (Zweckverband Landeswasserversorgung Stuttgart) 14:30– 14:50 Uhr Braucht es neue Lösungsansätze für wasserrechtliche Genehmigungsverfahren? mit Egon Harms (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband) 14:50– 15:10 Uhr Bewertung der Verfahrenspraxis im Hinblick auf die Dauer der Verfahren mit Axel Loger (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg) 15:10– 15:30 Uhr Leitfaden für die Behandlung der Artenschutzbelange in wasserrechtlichen Verfahren – ein Ansatz zur Beschleunigung? mit Dr. Richard Raskin (raskin Umweltplanung und Umweltberatung GbR) 15:30– 16:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Egon Harms (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband), Axel Loger (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg) und Dr. Richard Raskin (raskin Umweltplanung und Umweltberatung GbR) 16:00– 16:30 Uhr Pause und Networking Zukunft Wasser Moderation: Dr. Christoph Donner (Harzwasserwerke GmbH) 16:30– 16:50 Uhr Was kann die LAWA zur Zukunft des Wassers beitragen? mit Dr. Birgit Fritz-Taute (Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz) 16:50– 17:10 Uhr Erste Ergebnisse aus dem DVGW-Zukunftsprogramm Wasser zum zukünftigen Wasserdargebot und Wasserbedarf mit Dr. Tim aus der Beek (IWW Zentrum Wasser) 17:10– 17:30 Uhr Zukunftskonzept Wasser am Beispiel von Frankfurt am Main mit Alexander Kehl (Umweltamt Stadt Frankfurt am Main), Dr. Hermann Mikat (Hessenwasser GmbH & Co. KG) und Dr. Jörg Becker (Mainova AG) 17:30– 18:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Dr. Tim aus der Beek (IWW Zentrum Wasser), Alexander Kehl (Umweltamt Stadt Frankfurt am Main) und Dr. Birgit Fritz-Taute (Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz) 18:00 Uhr Ende des Kongresstages 19:00 Uhr Beginn der Abendveranstaltung im KOSMOS BERLIN Quelle: Daniel Ionn/unsplash.com 18 energie | wasser-praxis 10/2022

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