DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 1/2023

triebsstunden oder geleisteter Fördermenge) vorhanden sind, wird auf Basis geeigneter Regressionsgleichungen der Verlauf des Abnutzungsvorrates einer Betrachtungseinheit dargestellt. Als zentrales Beurteilungskriterium für die Güte der ermittelten Abhängigkeit eignet sich das Bestimmtheitsmaß (R2) der Regression. Dieses sollte stets einen Wert von mindestens 0,95 erreichen. Anhand maschinenspezifischer Signalwerte ist es möglich zu überprüfen, ob eineMaschinenkomponente den bereits eingeplanten, präventiven Instandsetzungstermin erreichen wird oder ob der geplante Instandsetzungszeitpunkt vorgezogen werden muss. Maschinenspezifische Signal- und Grenzwerte werden imSinne des PDCAZyklus über die Lebensdauer der Maschine überwacht und nach jedem Instandsetzungseinsatz angepasst. Aus der sich über die Zeit zunehmend erweiternden Datenbasis und neu gewonnenen Informationen lassen sich valide, objektivierte Entscheidungsgrundlagen für die Instandhaltung der Wasserproduktion ableiten. Zukünftige Instandsetzungszeitpunkte für Maschinen werden unter Berücksichtigung der konkreten Einsatz- und Umgebungsbedingungen vor Ort bestimmt. Instandhaltungsaktivitäten erfolgen zunehmend weniger ereignisorientiert und mehr geplant, wodurch Effizienz und Planungsqualität gesteigert werden können. Der Ansatz ist auch imBereich der Qualitätssicherung in Betrieb genommener Produktionsanlagen hilfreich. Eine genaue Kenntnis über den Verlauf der Abnutzungskurve einer Betrachtungseinheit ermöglicht es, bereits frühzeitig Indizien aufMontagefehler oder fehlerhafte Komponentenqualität zu erhalten sowie die vertraglich vereinbarte Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Hierdurch lassen sich Gewährleistungsansprüche gegenüber Dritten fristgerecht geltendmachen. Aufbauend auf der vorgestellten Methode lassen sich zudemweitere Einsatzfelder unter angepasster Sensorik und Digitalisierung, imSinne vonLean SmartMaintenance und Industrie 4.0, finden. P Werner Friedrichs ist ZF-Senior-­ Professional und Dozent an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH), wo er als Lehrbeauftragter für Konstruktionsmethodik und Rechnerunterstützte Arbeitsplanung tätig ist. Erik Geiß ist Leiter der Abteilung Betrieb und Technik der Wasserproduktion der RheinEnergie AG in Köln. Jonas Becker leitet die Gruppe Maschinen- und Verfahrenstechnik in der Betriebsabteilung der Wasserproduktion der RheinEnergie AG in Köln. Kontakt: Jonas Becker RheinEnergie AG Parkgürtel 24 50823 Köln Tel.: 0221 178-3956 E-Mail: jo.becker@rheinenergie.com Internet: www.rheinenergie.com Die Autoren [4] Wassermann, J., Koleros, J.: Zustandsüberwachung von Maschinen – Das Lehr- und Arbeitsbuch für Praktiker; 7. Aufl., Renningen 2017. Literatur [1] VDI 2888: Zustandsorientierte Instandhaltung, Düsseldorf 1999. [2] DIN 31051: Grundlagen der Instandhaltung, Berlin 2012. [3] Bandows, G., Holzmüller, H.: Das ist gar kein Modell! – Unterschiedliche Modelle und Modellierungen in Betriebswirtschaftslehre und Ingenieurwissenschaften, Wiesbaden 2009. 19 energie | wasser-praxis 01/2023 74. Jahrgang – ISSN 1611-1478 – www.bbr-online.de 01-2023 Grabenlose Verlegeverfahren für Fernwärmeleitungen Neueste Entwicklungen bei Horizontalfilterbrunnen Bohrdurchmesser von Erdwärmesondenbohrung SPEZIAL Leitungsbau ab Seite 16 01-2023 SEALID® All-in-1 Komplett geschützt in nur einem Schritt. Korrosionsschutz plus mechanischer Schutz - in nur einem Arbeitsgang. Ohne Voranstrich. SEALID® All-in-1 macht es erstmalig möglich. sealid.de SEALID® All-in-1 Wrap once. All done. 029-Titel-AZ_SEALID_200x190mm_221129.qxp 05.12.22 12:52 Seite 1 Die Januar-Ausgabe der „bbr Leitungsbau | Brunnenbau | Geothermie“ (1/2023) erscheint mit Beiträgen u. a. zu folgenden Themen: Kostenloses Probeheft unter info@wvgw.de • Schonende grabenlose Technik beschleunigt Fernwärmenetzbau • Neue Lösungsansätze für wasserrechtliche Genehmigungsverfahren • Bohrdurchmesser einer Erdwärmesondenbohrung im Kontext der Ringraumabdichtung

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