DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 1/2023

Quelle: wvgw/Martin Schramm Dürreperioden, Starkregenereignisse, Fachkräftemangel, bürokratische Hürden bei Genehmigungsverfahren und mögliche Blackout-Szenarien: Die öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen stehen aktuell vor diversen Herausforderungen, die es parallel zu meistern gilt. Über den Umgang mit diesemKonglomerat an Anforderungen haben wir mit Dr. Hermann Löhner, Geschäfts- undWerkleiter der Fernwasserversorgung Franken, ausführlich gesprochen. Die größte Herausforderung für Wasserversorgungsunternehmen wird es sein, eine auf die eigenen Rahmenbedingungen angepasste Fokussierung vorzunehmen! Redaktion: Herr Dr. Löhner, das Jahr 2022 wurde medial deutlich von der Energiekrise und den damit verbundenen enormen Anstrengungen in Politik undWirtschaft dominiert. DieWasserversorgung in Deutschland steht mittelfristig jedoch vor ähnlich großen Kraftanstrengungen. Befinden wir uns also in puncto Versorgungssicherheit in einem Dauerkrisenmodus? Dr. Hermann Löhner: Die Versorgungsstruktur ist in Süddeutschland sehr dezentral aufgebaut. Gleichzeitig haben wir auch größere Player, die bereits seit über 60, 70, 80 und 100 Jahren für die zentrale Wasserversorgung verantwortlich sind. Derzeit trennt sich ein Stück weit die Spreu vom Weizen. Die derzeitige Situation deckt sehr deutlich auf, welcher Akteur in den letzten Jahren welche Maßnahmen durchgeführt und sich folgende Fragen gestellt hat: Habe ich als Versorger Transparenz darüber, wie sicher meine Strukturen sind? Habe ich Kenntnisse über meine Assets, habe ich an Kennzahlenvergleichen teilgenommen? Die Branche hat über viele Jahre hinweg zwar Hilfestellungen, Leitfäden und Modernisierungsinstrumente angeboten – aber wir haben immer wieder feststellen müssen, dass es nur wenige Versorger nutzen. Diejenigen, die diese Angebote genutzt haben, sind in Sachen „Resilienz“ derzeit sicher besser aufgestellt. Quelle: Fernwasserversorgung Franken 20 energie | wasser-praxis 01/2023 I N T E R V I E W

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