DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 1/2023

strategischen und operativen Klimaresilienz abbilden. Vereinfacht dargestellt werden die Durchführung und das Vorhandensein der einzelnen Teilschritte imUnternehmen abgefragt und aufbereitet. Dadurch entsteht ein Gesamtbild, inwieweit die Fähigkeiten imUnternehmen bereits angelegt sind undwelche Prozesse undTeilschritte derzeit noch nicht durchgeführt werden. Die jeweilige Individualität des Unternehmens wird dabei berücksichtigt. Bei der Bewertung der operativen Klimaresilienz wird zu jeder Maßnahme im Vorfeld die Betroffenheit im Unternehmen abgefragt, sodass eine Bewertung einer Maßnahme nur Relevanz hat, wenn im Unternehmen Handlungsbedarf in dem Themenfeld besteht. Wenn also beispielsweise in einemUnternehmen kein Handlungsbedarf im Themenfeld Wasserverfügbarkeit besteht, dann wird diese nicht in maximal zu erreichende Punktzahl einbezogen. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen beispielhaft die Bewertung eines Unternehmens, bei der die erreichten sowie maximal möglichen Punktzahlen für die Prozesse und Themenfelder angegeben werden. Anhand dessen kann grundlegend abgeleitet werden, wie gut das Unternehmen diesen Prozess oder das Themenfeld derzeit abdeckt. Dieser Bewertungsprozess kann beliebig oft wiederholt werden. Der Vergleich der Ergebnisse kann im Sinne eines Monitorings des Klimaanpassungsprozesses Anwendung finden. Das auf der Unterlegung von sechs Fähigkeiten beruhende Resilienzbewertungsmodell sowie die Bewertungsmethodik bilden nach Einschätzung der beteiligten Unternehmen einen vielversprechenden Ansatz, um das Thema der Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen indie tägliche Arbeit der Unternehmen einzubringen. Denkbar ist, dass ein auf diesem Modell basierender Bewertungsvorgang beispielsweise im Rahmen des unternehmerischenRisikomanagements etabliert wird. Ziel ist es, dass Anpassungsbedarfe erkannt und im Rahmen ohnehin notwendiger Neubau-, Rückbau- oder Instandhaltungsmaßnahmenbereits frühzeitig eingegliedert werden, sodass sich Anpassungskosten oder Fehlinvestitionen in der Folge weitgehend vermeiden lassen. P Literatur [1] Deutscher Wetterdienst/Extremwetterkongress Hamburg (2021): Was wir heute über Extremwetter in Deutschland wissen: Stand der Wissenschaft zu extremen Wetterphänomenen im Klimawandel in Deutschland. [2] Hoffmann, P., Lehmann, J., Fallah, B. H., Hattermann, F. F.: Atmosphere similarity patterns in boreal summer show an increase of persistent weather conditions connected to hydro-climatic risks. Nature Scientific Reports. [DOI: 10.1038/s41598-021-01808-z]. [3] Feldmeyer, D. et al.: Ergebnis AP 1: Framework für urbane Klimaresilienz. Online unter https://monares.de/sites/ monares.de/files/documents/framework_fuer_urbane_ klimaresilienz_final.pdf, abgerufen am 18. August 2021. [4] Hermann, L., Walikewitz, N., Dierich, A., Mohajeri, S., Walther, J.: Verbraucher als Partner denken – Die vergessene Ressource bei der Flexibilisierung der Versorgungssysteme, in: Transforming Cities, Ausgabe 3/2022. David Hoffmann ist seit 2021 akademischer Mitarbeiter am Fachgebiet Stadttechnik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und in verschiedenen Forschungsprojekten tätig. Johan-Friedrich Kirchner, akademischer Mitarbeiter am Fachgebiet Stadttechnik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, beschäftigt sich seit 2021 mit Forschungsprojekten zur städtischen Versorgung. Jörg Walther arbeitet seit 1997 am Fachgebiet Stadttechnik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg als akademischer Mitarbeiter und begleitete während dieser Zeit verschiedenste Forschungsprojekte in Bezug zur städtischen Infrastrukturversorgung. Kontakt: Jörg Walther Fachgebiet Stadttechnik BTU Cottbus-Senftenberg Konrad-Wachsmann-Allee 4 03046 Cottbus Tel.: 0355 693107 E-Mail: joerg.walther@b-tu.de Internet: www.b-tu.de Die Autoren 31 energie | wasser-praxis 01/2023

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