DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 1/2023

„VerifHy“ ist eine neue Datenbank des DVGW, die Netzbetreibern umfassendes Wasserstoff-Wissen in Bezug auf die Ertüchtigung ihrer Netze und deren H2-Readiness zur Verfügung stellt. Über die Entwicklung der Datenbank, ihre Ziele und die Frage, warumman die Gasinfrastruktur mit einemAuto vergleichen kann, haben wir mit Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, Frank Birnmeyer, Geschäftsführer der DVGWService & Consult GmbH, und Gert Müller-Syring, Geschäftsführer der DBI-Gruppe, gesprochen. Mit VerifHy ist ein für die Gasnetzbetreiber passgenaues Produkt entstanden! Redaktion: Was genau ist die VerifHy-Datenbank und wer soll sie zukünftig nutzen? Gerald Linke: Gutenberg hat den Buchdruck erfunden, damit das damals wichtigste Buch der Welt, die Bibel, nicht per Hand abgeschrieben werden musste und damit sich gleichzeitig das zentraleWissen seiner Zeit schneller verbreiten konnte. Wir haben die Wasserstoffdatenbank erstellt, damit nicht jeder einzelne Netzbetreiber das Wasserstoff-Know-how mühselig und lückenhaft zusammensuchen muss, sondern per Knopfdruck dieses Wissen abrufen und sogar auf sein spezifisches Netz anwenden kann, um es schnell, gezielt und damit kostenminimiert für die Zukunft zu ertüchtigen. Gert Müller-Syring: Ausmeiner Sicht ist die VerifHyDatenbank eines der wichtigsten technischen Werkzeuge, insbesondere für die Netzbetreiber, umdie Planung der Transformation der Gasnetze durchführen zu können. Mithilfe der Datenbank sind die Netzbetreiber in der Lage, die Wasserstofftauglichkeit ihrer Netze bewerten zu können. Dank VerifHy schaffen die Unternehmen auf effiziente und ressourcenschonende Art und Weise die Grundlage für eine zukünftige Umstellung der Netze auf Wasserstoff. Frank Birnmeyer: Die VerifHy-Datenbank funktioniert wie eine Wissensplattform: Sowohl Erkenntnisse aus Forschung undWissenschaft als auchHerstellerinformationenwerden quasi „wie ein Schwamm“ in der Datenbank aufgesaugt. Wir nehmen also nicht nur das gesamte Wissen in die Datenbank auf, das über viele Jahre im DVGW entstanden ist und gesammelt wurde – nein, wir werden vielmehr auch fortlaufend versuchen, den im Kontext der zukünftig stattfindenden Transformation entstehenden exponentiellen Wissensmarkt abzudecken, indem wir kontinuierlich neue Erkenntnis einpflegen. Was ist die „Unique Selling Proposition“ (USP) des Angebots und sind Ihnen aus anderen Ländern bzw. Regionen vergleichbare Datenbanken bekannt? Birnmeyer: Für uns ist diese Datenbank mehr als nur ein Produkt. Wir verbinden damit auch die Überzeugung, dass die Transformation der Netze hin zu grünen Gasen funktioniert. Sie wird nicht gelingen, indem wir Unmengen Papier wälzen, und sie wird auch nicht funktionieren, wenn wir veränderte Erkenntnislagen immer wieder neu beurteilen müssen. Der USP von VerifHy liegt also in der Möglichkeit, mithilfe der einmaligen Sammlung von Daten ein NachNeue Datenbank „VerifHy“ seit 1. Januar 2023 nutzbar 44 energie | wasser-praxis 01/2023 I N T E R V I E W

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