DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 1/2023

nicht nur verwendet wird, um den Bestand zu beurteilen, sondern auch, um nach vorne zu schauen – etwa imHinblick auf die Frage, welche Bauteile manmit Blick auf dieWasserstofffähigkeit der Netze bezieht. Weiterhin trägt die Datenbank auch dazu bei, die Hersteller zu animieren, qualifizierte Aussagen für ihre Produkte treffen zu können, etwa über Prüflabore. VerifHy hat also neben der Funktion als Wissensplattform auch eine kommunikative Wirkung: Anhand der Auswertungen der Rückgabewerte der CSV Schnittstelle können wir Rückschlüsse auf die Verbreitung von Bauteilen schließen. Damit ist es im Verbund aller Stakeholder von verifHy möglich, eventuell vorhandene Informationslücken zielgerichtet zu schließen. Müller-Syring: Ich möchte unterstreichen, dass ich Frank Birnmeyers Schaufenster-Bild sehr treffend finde. Die H2-Readiness der aktuellen Produkte wird hier sukzessive sichtbar. Ich bin überzeugt, dass viele Hersteller auch ihre BeGert Müller -Syring studierte Energie- und Versorgungstechnik an der HTWK in Leipzig und ist seit 2002 bei der DBI-Gas- und Umwelttechnik GmbH tätig. Von 2009 bis 2020 leitete er das Fachgebiet Gasnetze und Gasanlagen der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH. Seit 2020 ist Gert Müller-Syring Geschäftsführer für das Ressort Consulting und Dienstleistung sowie Sprecher der Geschäftsführung. ZUR PERSON „Der Hersteller, der viele seiner Bestandsprodukte für Wasserstoff qualifiziert hat, ist besonders sichtbar und fällt dadurch auch positiv auf. Hier erhoffen wir uns eine Art Motivation auf Herstellerseite.“ Gert Müller-Syring standsprodukte, die sie schon eine lange Zeit einsetzen und die bei Netzbetreibern in Betrieb sind, im Kontext der H2-Tauglichkeit qualifizieren. Indem sie diese Produkte nachbewerten, übernehmen die Hersteller also Verantwortung für die Produkte, die sie schon vor langer Zeit verkauft haben. Das geht zwar nicht mit den aktuellen Prüfvorschriften, aber durchaus mit einer Herstellererklärung oder einer fundierten Analyse. Das heißt: Der Hersteller, der viele seiner Bestandsprodukte für Wasserstoff qualifiziert hat, ist besonders sichtbar und fällt dadurch auch positiv auf. Hier erhoffen wir uns eine Art Motivation auf Herstellerseite. Wie wird nun die Qualität sichergestellt? Dafür haben wir das bereits erwähnte Quality Gate installiert. ImQuality Gate werden insbesondere die unterstützenden Dokumente der Hersteller zumNachweis der H2-Tauglichkeit auf Plausibilität und Vollständigkeit geprüft. Wenn die Angaben zur H2-Tauglichkeit daraufhin in der Datenbank geändert werdenmüssen, erfolgt die Freigabe in der sogenannten Clearing-Stelle. in gutes Stichwort: Die als DVGW-Gremium eingerichtete Clearing-Stelle, die gewissermaßen eine übergeordnete Kontroll- und Klärungsfunktion übernimmt, ist demnach einer der zentralen Bestandteile der Datenbank. Wie sehen die dahinterstehenden Prozesse konkret aus und welche Herausforderungen erwarten Sie bei dieser Aufgabe? Quelle: DBI-Gruppe 48 energie | wasser-praxis 01/2023 I N T E R V I E W

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