DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 03/2022

T E C H N I K „AusMüll wirdMobilität“ (MH2Regio), „Müll macht mobil“ (H2-W) oder „Waste-to-Wheels“ (TRACTEBEL) – das sind einige der Titel, mit denen Wasserstoff-Projekte in Kopplung mit Müllheizkraftwerkenheute überschrieben sind. Deutschlandweit wurde in diesem Kontext bereits ein gutes Dutzend solcher WasserstoffProjekte angekündigt, welche sich derzeit in unterschiedlichen Planungsstadien befinden; so ist z. B. dasH2-WProjekt inWuppertal bereits seit dem Jahr 2020 in Betrieb [1]. Auch imeuropäischen Kontext findet das Waste-to-WheelsKonzept in vielen Ländern Anklang. Projekte finden sich u. a. in Belgien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Die ENGIEGruppe um das gleichnamige französische Energieversorgungsunternehmen, zu der auch TRACTEBEL gehört, hat eine Vielzahl dieser Projekte begleitet. Gemeinsam ist allen Projekten die Nutzung des produziertenWasserstoffs im Mobilitätssektor, beispielsweise zum emissionsfreien Antrieb von Nutzfahrzeugen im öffentlichen Personennahverkehr und der Entsorgungslogistik. Grundlagen der Wasserstoffnutzung in der Mobilität und Rahmenbedingungen Mit der Markteinführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen im öffentlichen PersonenProduktion von grünem Wasserstoff an Müllheizkraftwerken – ein nachhaltiger Baustein für die Kreislaufwirtschaft Brennstoffzellenfahrzeuge haben in den letzten Jahren insbesondere im Personennah- und Nutzfahrzeugverkehr immer größere Verbreitung gefunden, und mit zunehmender Anzahl steigt auch der Bedarf nach grünem Wasserstoff. Müllverbrennungsanlagen könnten in diesem Zusammenhang den Nukleus für ein regionales Wasserstoff-Ökosystem bilden: Sie sind in der Lage, größere Mengen an Grünstrom zu erzeugen und mithilfe einer nachgeschalteten Elektrolyse grünen Wasserstoff herzustellen. Der vorliegende Beitrag erläutert die Grundlagen der Wasserstoffnutzung in der Mobilität, beleuchtet das theoretische Produktionspotenzial und stellt anhand eines konkreten Beispiels mögliche Strategien für eine regionale Wasserstoffinfrastruktur vor. von: Felix Knicker, Dr. Dipl.-Ing. Arne Schäfer (beide: Tractebel Engineering GmbH) & Achim Schreider (ENGIE Impact GmbH) Abb. 1: Schematische Dar- stellung der Wertschöpfungskette Waste-to-Wheels [4] Quelle: Storengy Deutschland GmbH 20 energie | wasser-praxis 03/2022

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