DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 8/2022

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war Karl-Ernst Vaillant in zahlreichen Gremien und Organisationen der Industrie und Wissenschaft aktiv und veröffentlichte mehrere technische Fachpublikationen. Für seine Arbeit und sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Verdienstorden, die Ehrensenatorwürde der Technischen Universität Karlsruhe und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Darüber hinaus wurde Karl-Ernst Vaillant im Jahr 2000 für seine Verdienste um das deutsche Gasfach zum DVGW-Ehrenmitglied ernannt. DerDVGWtrauert umKarl-Ernst Vaillant und wird ihm stehts ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Hinterbliebenen. Nachruf auf Prof. Dr.-Ing. Knut Wichmann Die TU Hamburg und die DVGW-Forschungsstelle TUHH trauern um ihren ehemaligen Professor Dr.-Ing. Knut Wichmann, der am 8. Mai 2022 im Alter von 78 Jahren in Reinbek gestorben ist. Knut Wichmann war von 1994 bis 2009 Leiter des Arbeitsbereichs „Wasserwirtschaft und Wasserversorgung“, später Institut für „Wasserressourcen und Wasserversorgung“. Mit der Einrichtung der Professur setzte die TU Hamburg gemeinsammit dem DVGW sowie der Oppermann Umweltstiftung einen Markstein für ihre technische-wissenschaftliche Umweltforschung. Zugleich bekleidete Wichmann die eingerichtete Stiftungsprofessur. Aus Schleswig-Holstein stammend und in Hamburg aufgewachsen, interessierte sich Knut Wichmann früh für die Besonderheiten der Wasserversorgung. Entsprechend wählte er sein Studium und erwarb sich Renommée als Experte für Wasserreinhaltung, -versorgung und -sicherheit. Bereits im Studium und 1970 mit seinem Diplom an der TH/TU Hannover im Wasserbau legte Wichmann Grundlagen, die er mit seiner Promotion 1978 an der Universität Hannover ausbaute. Zwischen 1984 und 1994 war Wichmann Projektleiter bei den Hamburger Wasserwerken, wo er maßgeblichen Anteil an der Neuordnung regionaler und lokaler Wasserwirtschaftsstrukturen sowie an Sanierungsmaßnahmen der Wasseraufbereitung hatte. Gleichzeitig arbeitete er als Betriebsleiter von vier Wasserwerken und rund 70Mitarbeitenden, ab 1989 als Abteilungsleiter Anlagentechnik für die Einrichtungen der Wasseraufbereitung, -förderung und -speicherung sowie Schlammentsorgung. Außerdem war er ab 1991 Geschäftsführer von CONSULAQUA, einer Tochtergesellschaft der Hamburger Wasserwerke GmbH. Auch dort war er vorrangig mit den Themen Grundwasser- und Bodensanierung, Wassergütewirtschaft, Trinkwasser, Brauchwasser sowie Abwasser befasst. Zudem lehrte Wichmann an der Universität Hamburg im Fachbereich Geowissenschaften „Wasserwirtschaft und Hydrogeologie“. Gemeinsam mit der TU Hamburg und dem DVGW wurde die „Forschungsgemeinschaft für Wasserwirtschaft und Wasserversorgung an der TUHH“ (FGWW), die 1996 in die „DVGW-Forschungsstelle TUHH“ überführt wurde, betrieben, deren Geschäftsführung Wichmann wahrnahm. Mit der DVGWForschungsstelle TUHH wurde die wissenschaftliche Expertise aus der TU Hamburg weit in die norddeutsche Wasserwirtschaft getragen. Wichmann arbeitete an Verfahren, um die Qualität von Wasser durch biologische Auf bereitungsver fahren zu verbessern – auch, um Wasserwerken den Einsatz von Chlor zu ersparen. Ganz besonders lag Wichmann die Auf bereitung methanhaltiger reduzierter Grundwässer am Herzen. Wichmann hat über 120 Publikationen veröffentlicht und 17 Dissertationen betreut. In der Lehre waren Wichmann Themen wie „Nachhaltige Wasserwirtschaft und Wasserversorgung“ besonders wichtig. Hervorzuheben ist auch sein Engagement bei der Einrichtung eines der ersten internationalen Masterprogramme an der TUHamburg „Environmental Engineering“. Legendär waren an der TU Hamburg seine im Rahmen der wissenschaftlichen Kolloquien veranstalteten „Fischfeste“ bei denen jährlich das Professorinnen- und Professoren-Kollegium zum zwanglosen Austausch mit Verwaltungs- und Institutsmitarbeitenden zusammenkam. Dort wurde über manche neue Forschungsvorhaben gesprochen, wissenschaftliche Ideen und Neuigkeiten ausgetauscht, die akademische Gemeinschaft gepflegt und im besten Sinn interne Kommunikation gelebt. Dafür hatte Knut Wichmann durchaus einen Sinn: Er hielt diesen Part seines Wirkens für ebenso wichtig wie die Reinheit des Wassers in Hamburg und der Metropolregion, für die sein Name stand. Die TU Hamburg und die DVGW-Forschungsstelle TUHH werden seiner ehrend gedenken. Quelle: TUHH/Jupitz 90 energie | wasser-praxis 08/2022 D V G W A K T U E L L

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