DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 9/2022

Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) im Juni 2020 stärkt die Bundesregierung die Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und ein Energiesystem, das auf erneuerbaren Energien beruht, aufzubauen. Aufgrund des begrenzten Potenzials der nationalen Produktion von grünem Wasserstoff ist zusätzlich der internationale Import erforderlich. Um die notwendigen Bedarfe bundesweit decken zu können, werden darüber hinaus überregionale Speicher- und Transportinfrastrukturen für den Energieträger benötigt. An dieser Stelle setzt TransHyDE als eines von drei gefördertenWasserstoff-Leitprojekten des BMBF an. Koordiniert wird das Projekt von Prof. Robert Schlögl (Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft), Prof. Mario Ragwitz (Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG) und Jimmie M. Langham (cruh21 GmbH). Die drei Wasserstoff-Leitprojekte H₂Giga, H₂Mare und TransHyDE sindmit bis zu 700Mio. Euro inSumme eineder größten Förderinitiativen des BMBF zum Thema Energiewende. Sie wurden im Zuge des Ideenwettbewerbs „Wasserstoffrepublik Deutschland“ aus einer Vielzahl an Konzepten der Wissenschaft undWirtschaft gebildet. Neun ausgewählte Projekte rund umSpeicher- und Transportinfrastrukturen von grünem Wasserstoff wurden als die Technologieplattform TransHyDE geclustert. Fünf der Projekte sind forschungsbasiert und vier stellen Umsetzungsprojekte dar, die gemeinsam eine Matrixstruktur bilden und Hand in Hand arbeiten. Die TransHyDE-Projekte fokussieren sich auf neuartige Technologieentwicklungen und deren Demonstration sowie auf die Lösung technoökonomischer Hemmnisse, die bei der Speicherung und dem Transport von grünem Wasserstoff auftreten. Insgesamt beteiligen sich hieran über 100 Partner und assoziierte Partner aus Industrie und Wissenschaft. TransHyDE umfasst ein Projektvolumen von ca. 181 Mio. Euro und wird mit einer Fördersumme von ca. 135 Mio. Euro vom BMBF unterstützt. Fokus liegt auf Transport- und Speicheroptionen In TransHyDE werden verschiedene molekulare Transportoptionen für grünen Wasserstoff betrachtet: gasförmiger Wasserstoff (gH₂), flüssiger Wasserstoff (LH₂), Ammoniak (NH₃) sowie organische Trägerflüssigkeiten (Liquid Organic Hydrogen Carrier, kurz: LOHC). Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE: Wie wird grüner Wasserstoff gespeichert und transportiert? Der Energieträger Wasserstoff wird im Energiesystem der Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen und wesentlich zum Erreichen der Klimaziele der deutschen Bundesregierung beitragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat vor diesem Hintergrund insgesamt drei Wasserstoff-Leitprojekte ins Leben gerufen, die – ausgestattet mit einem Fördervolumen von insgesamt bis zu 700 Mio. Euro – den Markthochlauf des Energieträgers unterstützen und beschleunigen sollen. Der vorliegende Beitrag stellt das Leitprojekt TransHyDE vor, das sich mit seinen neun Projekten mit dem Transport und der Speicherung von grünem Wasserstoff befasst. von: TransHyDE-Geschäftsstelle, Kommunikation und Koordination Systemana yse S chere Infrastruktur AmmoRef AppLHy Norm Mukran GET H CAMPFIRE He go- and Abb. 1: Übersicht über die TransHyDE-Projektmatrix Quelle: Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE 58 energie | wasser-praxis 09/2022 F O R S C H U N G & E N T W I C K L U N G

RkJQdWJsaXNoZXIy ODQwNjM=