DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 9/2022

D V GW A K T U E L L wurden zuerst weitere Aufgaben zusammengefasst, die zusätzlich noch übernommen werden können: • Organisation sowie Vor- und Nachbereitung von Sitzungen und OnlineVeranstaltungen, • technische Unterstützung (z. B. Filtern und Delegieren von Anfragen), • Unterstützung bei Kontaktherstellung und Einbindung der Hochschulgruppen, • Unterstützung der bestehenden Assistenzkräfte in den 13 Bezirksgruppen und • auf Wunsch der einzelnen Bezirksgruppen: Durchführung des Mailings an die jeweiligen Mitglieder der Bezirksgruppe sowie Pflege des BZGInternets und ggf. soziale Medien. Im Anschluss wurde die Idee wieder in den Bezirksgruppen vorgestellt und die Zustimmung eingeholt. Ein Großteil der Bezirksgruppen konnte für diese Lösung begeistert werden, sodass Julia Ortmann seit Februar 2022 in Teilzeit für die DVGW-Landesgruppe Nord beschäftigt ist und mit dem erweiterten Aufgabenportfolio betraut ist. Dank ihrer eifrigen Mitarbeit und den kreativen Ideen aus den Bezirksgruppen konnten bereits im letzten Jahr zehn Online-Veranstaltungen für die norddeutschen Bezirksgruppen realisiert werden. Diese umfassten aktuelle Gas- und Wasserthemen, aber auch übergreifende Thematiken. Die beistehende Tabelle gibt einen Überblick über die Vielfalt der behandelten Themen. Die so entstandenen Veranstaltungen wurden sehr gut angenommen und auch Mitglieder, die aufgrund von Zeitmangel sonst nicht bei den BezirksgruppenVeranstaltungen zugegen waren, konnten bei den nun digital stattfindenden Veranstaltungen begrüßt werden. Dieser positive Trend bei den Veranstaltungen wurde auch 2022 fortgesetzt: Bereits zur Jahresmitte haben die Bezirksgruppen im Norden sechs OnlineVeranstaltungen und eine Präsenzveranstaltung mit Julia Ortmanns Unterstützung anbieten können, und auch für die zweite Jahreshälfte sind noch weitere acht Veranstaltungen geplant. G Julia Ortmann, Dagny Ullmann & Björn Nolte DVGW-Landesgruppe Nord KOMMUNIKATION Sofortprogramm Gebäudesektor muss nachgebessert werden DVGW fordert verstärkte Nutzung klimaneutraler Gase im Gebäudesektor Der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke erklärt zum „Sofortprogramm Gebäudesektor“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) und des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB): „Mit dem Mitte Juli vorgestellten Papier verfehlt die Politik bei Weitem ihr Ziel, den Klimaschutz beim Wohnen wirksam voranzutreiben. Es steht zudem imWiderspruch zu einem technologieoffenen und damit kosteneffizienten Lösungsansatz, der für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors jedoch unerlässlich ist. Die Annahme, dass reine Gasheizungen nicht mehr einbaubar seien, weil sie die für neue Heizungen ab 2024 vorgeschriebene 65-Prozent-Erneuerbare-Regelung nicht erfüllen könnten, ist schlichtweg falsch. Gasheizungen erfüllen diese Vorgabe, wenn sie entweder mit Biomethan bzw. zukünftig mit klimaneutralem Wasserstoff oder in Kombination mit weiteren Technologien wie beispielsweise Solarthermie betrieben werden. Leider findet sich in dem Papier keine einzige Maßnahme zur verstärkten Nutzung klimaneutraler Gase wie dem Hochlauf von Biomethan, obgleich der beschleunigte Hochlauf in der Koalitionsvereinbarung vom 24. März beschlossen wurde. Damit bleibt eine wesentliche Option zur Erfüllung der Klimavorschriften im Gebäudesektor und der angestrebten Unabhängigkeit von russischem Erdgas leider ungenutzt.“ Unstrittig sei, so Prof. Linke weiter, dass es technisch und organisatorisch schnell möglich sei, klimaneutrale Gase in den Gebäudesektor zu bringen. Dies gelänge auch in Größenordnungen, die über den CO2-Einsparpotenzialen liegen, die durch die Maßnahmen im Sofortprogramm erreichbar sein würden. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen wie der Ausbau der Wärmepumpen, die Fernwärme oder die Gebäudesanierung sind zeitlich teilweise viel später wirksam als die Einbindung klimaneutraler Gase. Zu unseremBedauern wird dieser wichtige Aspekt imEntwurf des Sofortprogramms anscheinend ignoriert. Hier muss nachgebessert werden. Nur wenn wir alle technologischen Optionen, die auf eine Senkung der CO2-Emissionen einzahlen, im Blick behalten, können wir der Heterogenität des Gebäudebestands gerecht werden. Dazu bedarf es eines Zusammenspiels verschiedener klimaneutraler Energieträger, Infrastrukturen und Technologien, darunter auch Wasserstoff.“ G Lars Wagner DVGW-Hauptgeschäftsstelle, Standort Berlin | Ordnungspolitik, Presse und Öffentlichkeitsarbeit 81 energie | wasser-praxis 09/2022

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