DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 5/2022

Dr. Wolf Merkel Dem Trinkwasser eine starke Stimme geben! Der Blick auf das Kriegsgeschehen in Europa macht in diesenTagenbesonders deutlich, dass vieles, was unser Leben über Jahrzehnte prägte, nicht mehr selbstverständlich ist. Dazu zählen Frieden, Sicherheit, Wohlstand und damit eng verknüpft die unverzichtbarenElemente der Daseinsvorsorge. Trinkwasser ist neben sauberer Luft und bezahlbarer Energie das Wichtigste. Doch die Wasserversorgung ist in Gefahr – nicht nur in den vom Krieg gegen die Ukraine zerstörten Regionen, sondern auch bei uns. Die Herausforderungen, die dieWasserversorgung meistern muss, haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Drei Dürresommer in Folge und die Prognosen der Klimaforscherinnen und -forscher lassen keinen Zweifel daran, dass inZukunft dasWasserdargebot punktuell knappwerdenkann und zugleich der Bedarf regional und für bestimmte Nutzungen zunehmen wird. Das zukunftsorientierte Management der Anlagen erfordert zukünftig intelligente Lösungen, ebenso wie die zunehmende Verschmutzung unserer Gewässer durch Schadeinträge wie Nitrat, Medikamente und Pflanzenschutzmittel. Hierfür ist es unerlässlich, Technologien und Innovationen zu fördern, die einmodernes Ressourcen- sowie Asset-Management unterstützen. Der DVGW tut dies mit der gezielten Förderung von Forschungsprojekten im Rahmen seines ZukunftsprogrammsWasser. Über einen Zeitraumvondrei Jahren greift das Programmdrängende Schwerpunktthemen der künftigen Trinkwasserversorgung in Deutschland auf. Dabei werden vor allemdrei Themenbereiche adressiert: Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels, ein effizientes und klimaresilientes AssetManagement sowie die Sicherstellung der Wasserqualität. Ziel ist es, Wissenslücken zu identifizieren und zu schließen, innovative Lösungen zu entwickeln und zu erproben sowie eine nachhaltige Nutzung allerWasserressourcen imWasserkreislauf zu ermöglichen. Vieles davon konnte der DVGWbereits auf denWeg bringen: Das ZukunftsprogrammWasser sorgt für Sprach- und Handlungsfähigkeit, die Stärkung von Allianzen durch die Bündelung von Forschungsaktivitäten und Kooperationen oder den intensivierten Austausch mit der Politik – um nur einige Beispiele zu nennen. Es gilt jetzt, diese Impulse zu nutzen und bereits erzielte Fortschritte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die IFAT 2022 wird als hochattraktives Schaufenster für die gesamte Versorgungsbranche dieser Rolle gerecht. Nach vierjähriger pandemiebedingter Pause ist es wichtiger denn je, zukunftsweisende Technologien ebenso wie Neuheiten bei Produkten und Dienstleistungen für die Praxis der Wasserver- und -entsorgung auf eine international renommierte Plattform zu heben. Denn diese tragen in erheblichemMaße zur Innovationskraft der Branche bei. EineMesse ist immer auch einDialog zwischen Hersteller und Nutzer – innovative Angebote treffen auf die Bedarfe der Anwender und geben Impulse für neue Technologielösungen. Ohne eine Messe wie die IFAT fehlte dieser globale Marktplatz für Spitzentechnologien, zur Sicherung derWasserqualität, zur Nutzung der Digitalisierung oder zur Instandhaltung der Infrastruktur. Deshalb ist der DVGWals Veranstaltungspartner der IFAT aktiv. Entscheidend für die Zukunft der Trinkwasserversorgung ist, alle Kräfte zu bündeln, um den Wert des Wassers in der Öffentlichkeit zu stärken – auchmithilfe einer Leistungsschau wie der IFAT 2022. Auf Wiedersehen in München! Ihr Dr. Wolf Merkel Dr. Wolf Merkel ist Vorstand Wasser des DVGW. 3 energie | wasser-praxis 05/2022 E D I T O R I A L

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