DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 5/2022

D V G W A K T U E L L schule Ruhr-West, dem IWWZentrum Wasser und der RWW Rheinisch-WestfälischeWasserwerksgesellschaft mbH. In insgesamt elf Vorträgen, zwei Keynotes und jeweils drei Vorträgen in drei Blöcken, wurden die Anliegen derWasserkunden und die Lösungsansätze der Branche diskutiert. Zentral warendabei drei Sessions, jeweils zu den Erwartungen der Kundengruppen Industrie, Kommune und Haushalt. Eingeleitet wurde die Konferenz von zwei Impulsvorträgen: Der WasserBlogger SiegfriedGendries von LebensraumWasser.com schärfte in seiner Keynote den Blick auf diverse Kundenumfragen. EinenAusblick auf dieMegatrends der Wasserwirtschaft bot in der zweiten Keynote Jakob Engel, vormals Stratege in der Versorgungsbranche: Sein Vortrag zeigte, wie man sich methodisch der Zukunft nähert und welche Schlussfolgerungen man aus den Ergebnissen ziehen sollte, um sich darauf vorzubereiten. Indendarauffolgenden Sessions zuden drei genannten Kundengruppen beleuchteten die Referierenden anschließend aus unterschiedlichen Sichtweisen, welche Anforderungen und Bedürfnisse die unterschiedlichen Gruppen hinsichtlich des Themas Wasser haben. Hierbei erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke aus erster Hand: So verdeutlichte beispielsweise Werner Ostmeier vom Papierhersteller Kabel PremiumPulp&Paper in seinem Vortrag anschaulich, dass für die IndustrieWasser einwichtiger Standortfaktor ist. Die Sicht der Wasserversorger wiederum vermittelte Prof. Dr. Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr West, der auf die besondere Herausforderung der Abnahmespitzen durch die Industrie verwies undmit der lastorientierten Bepreisung der atypischen Systemnutzung der Infrastruktur gleichzeitig auch einen Lösungsansatz vorstellte. In der Session „KundeKommune“wurdewährenddessen aufgezeigt, welche Folgen Planung und Umsetzung von Klimaanpassung in den Städten für die Wasserwirtschaft haben. Hier berichtete u. a. Sandro Zehner, Bürgermeister der Stadt Taunusstein, von den besonderen Herausforderungen der kommunalenWasserwirtschaft, wenn Eigen- oder Fremdwasserversorgung ausgeglichenwerden müssen. Und Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft/Lippeverband und Präsident der DWA, ging darauf ein, wie konkurrierende Ansprüche von Stadtentwicklung undWasserwirtschaft in Einklang zu bringen sind. Die Verbrauchersicht stellte in der Session „Kunde Haushalt“ Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg vor. Seiner Erfahrung nach sind Wasserverbrauch und Wasserrechnung, Anfragen zu Kontaminationen sowie Geschmack und Temperatur diejenigen Themen, die die Verbraucherinnen und Verbraucher am meisten bewegen. Martin Offermann vom IWWZentrumWasser griff diesen Punkt auf und zeigte verschiedene digitale Ansätze für die Kommunikation mit den Haushaltskunden. Bei den digitalen Lösungen stehen vor allem Aspekte der Dienstleistungsqualität im Vordergrund. Er stellte Ansätze und Praxisbeispiele vor, wie die Kundenschnittstelle der Zukunft aussehen kann, angefangen über die Zählerablesung bis hin zur Wasserrechnung. Im Ergebnis hat die Konferenz gezeigt, dass die Nutzungskonflikte umWasser zwar zunehmen werden, aber zahlreiche digitale Lösungen im Sinne einer smarten Verbrauchssteuerung hier Abhilfe versprechen. Der Kunde bleibt zwar König, aber angesichts steigender Wasserbedarfe muss auch er bewusster mit der RessourceWasser umgehenund sich in ein nachhaltiges Wassermanagement vor Ort einbringen. Die Branche wird ihn dazumit zahlreichen digitalen Lösungen bestmöglich unterstützen. In zwei Jahren wird dann mit der 4. Mülheimer Tagung wieder ein wasserökomisch wichtiges Thema im Mittelpunkt stehen und vielewertvolle Einblicke liefern. G Janine Rosen IWW Zentrum Wasser Blick hinter die Kulissen: Die Veranstaltung wurde live aus Mülheim gestreamt. Quelle: IWW 87 energie | wasser-praxis 05/2022

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