DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 4/2023

KOMMUNIKATION Strategieentwicklung zur Bewältigung der Herausforderungen aus Fachkräftemangel und demografischemWandel Studie der Goethe-Universität Frankfurt untersucht Anfälligkeiten und ungenutzte Ressourcen der Branche Der demografische Wandel sowie der Fachkräftemangel stellen zwei miteinander einhergehende Herausforderungen dar, denen sich auch die Energiebranche verstärkt stellen muss. Es gibt bereits breit angesetzten Maßnahmen zur Begegnung dieser Herausforderungen wie den praxisorientierten Wissenstransfer von Alt-Expertinnen und -Experten zu jungen Nachwuchskräften im Rahmen des Wissensmanagements, Altersteilzeitmodelle zum schrittweisen (und perspektivisch verzögerten) Berufsausstieg, diverse Werbekampagnen, die die Attraktivität der Branche steigern sollen, und vieles mehr. Unabhängig davon existieren viele spezifische Prozesse, die – je nach Unternehmen, Berufsgruppe oder Erfahrungsgrad – unterschiedlich auf die Attraktivität einer Berufsgruppe wirken und die Motivation, langfristig in dieser Berufsgruppe zu arbeiten, beeinflussen. Viele dieser Prozesse sind jedoch bisher nicht detailliert untersucht und daher nicht im Bewusstsein der Entscheiderinnen und Entscheider. Um einen differenzierten Blick auf diese Prozesse, die Anforderungen sowie die Auswirkungen in den einzelnen Berufsgruppen der Energiebranche zu erhalten, führt die Abteilung für Arbeits- und Organisationspsychologie der GoetheUniversität Frankfurt aktuell eine Studie durch. Dabei sollen konkrete Anfälligkeiten und ungenutzte Ressourcen der Branche und ihrer vielfältigen Berufsgruppen gegenüber dem demografischen Wandel identifiziert und weitreichende Implikationen und Maßnahmen abgeleitet werden. In Kooperation mit demDVGWwurden 2022 in einem ersten Schritt rund 200 Unternehmen zu Themen wie der Nachbesetzung von Stellen und unternehmensweiten Maßnahmen zum Begegnen des demografischen Wandels befragt. Da dies aber nur eine Seite der Medaille ist, sollen nun in einem zweiten Schritt die Ableitung von praktischen Implikationen eruiert und die Forschungsfragen beantwortet werden, wie die Mitarbeitenden ihre Arbeitsbelastungen wahrnehmen, wie ihr Unternehmen auf ihre Bedürfnisse eingeht und wie sich die Rentenübergangsplanung aktuell aus ihrer Perspektive gestaltet. Hierfür benötigen wir Ihre Hilfe! Wenn Sie in einem der vielfältigen technischen Berufe der Energiebranche arbeiten, beteiligen Sie sich bitte an dieser anonymisierten Studie, in welcher Sie Ihre Sicht der Dinge in einem angeleiteten Fragebogen schildern können. Sie haben selbstverständlich die Möglichkeit, über die Studienergebnisse informiert zu werden. +INFORMATIONS-PLUS Nehmen auch Sie an der Studie teil und schildern Sie ihre Eindrücke und Erfahrungen! Nähere Informationen zur Studie und zu deren Ablauf erhalten Sie über den abgebildeten QR-Code. G Marvin Schröder Goethe-Universität Frankfurt G Ulrike Holtkamp & Stephan Tolkmitt DVGW-Hauptgeschäftsstelle Bonn FORT- UND WEITERBILDUNG Rückblick auf 50. Meister-Freisprechung in Karlsruhe Fast 60 Absolventinnen und Absolventen erhalten ihre Meisterbriefe Am 10. Februar 2023 hat in Karlsruhe die insgesamt 50. Meisterabschlussfeier stattgefunden, in deren Rahmen 31 Netzmeister aus den Sparten Gas und Wasser und 28 Wassermeister ihre Meisterbriefe erhalten haben. Dies unterstreicht die lange Erfolgsgeschichte des Formates in Karlsruhe: Die Meisterausbildung für den Gasmeister existiert bereits seit dem Jahr 1907 und war zunächst an die Kölner Maschinenbauschule angegliedert. Anfang der 1970erJahre fanden Gespräche mit Vertretern der Stadtwerke Karlsruhe und BadenBaden sowie der Heinrich-MeidingerSchule für eine Standortverlagerung statt, in deren Folge der erste Rohrnetzmeisterkurs in Karlsruhe im September 1973 mit 33 Teilnehmern begann. Kurze Zeit später erfolgte dann im März 1974 die feierliche Freisprechung der ersten 26 Rohrnetzmeister. Erst knapp 20 Jahre danach wurde bei der Freisprechung des 22. Karlsruher Rohrnetzmeister72 energie | wasser-praxis 04/2023 D V G W A K T U E L L

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