DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 03/2022

Thema ist groß! Gelungene Beispiele gibt es viele: Besonders gut gefälltmir das einesHerstellers von Spielesoftware, der für die Mitarbeitenden in den Teeküchen leitungsgebundene Wasserspender mit Kühlung und Sprudel zur Verfügung stellt und auch für Gäste Karaffen anbietet, auf Wunsch sogar mit Zitronenscheiben, Ingwer oder Ähnlichem. ImUnternehmenhatmanausgerechnet, dass damit ca. 17.000 Plastikflaschen jährlich eingespart werden! Richtig genial finde ich, dass mit dem freigewordenen Budget weitere nachhaltige Maßnahmen finanziert werden. Dies zeigt, dass Leitungswasser einniedrigschwelliger Einstieg in einen nachhaltigen Lebensstil sein kann. MITNETZ GAS setzt dieWasserstoffforschung im ChemieparkBitterfeld-Wolfen fort. NachAbschluss des Projektes „HYPOS:H2-Netz“ 2021wird der Verteilnetzbetreiber mit „H2-Infra“ in den kommenden drei Jahren speziell auf demGebiet der Endanwendung des Energieträgers Wasserstoff forschen. Konkret hat „H2-Infra“ zum Ziel, Anwendungstechnik für Haushalt undGewerbe aufWasserstoffeignung zu testenundweitere Betriebserfahrungen bei der Versorgung von Endverbrauchern zu sammeln. Der Fokus liegt dabei auf der Standardisierung von Prozessen im Sinne eines effizienten Betriebes und derWeiterentwicklung des Sicherheitskonzeptes. Außerdem plant das Unternehmen, spezielle Bildungsprogramme für Monteure und Ingenieure für das praktische ArbeitenmitWasserstoff zu entwickeln und vor Ort Schulungen durchzuführen. Die für das Vorgängerprojekt fertiggestellte Testinfrastruktur mit dem1.200m langenVerteilnetz, der Gasdruckregel- und -messanlage und der Versuchscontainer mit der Messtechnik bleiben erhalten. Hinzu kommen Anwendungstechniken aus demWärmemarkt undweitereWasserstoffverbraucher. Als Projektpartner bleiben die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbHund die HTWK Leipzigmit im Boot. Das Budget beträgt insgesamt rund 1,2 Mio. Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) unterstützt „H2-Infra“ mit öffentlichenMitteln. Das Wasserstoffdorf befindet sich auf einem 12.000Quadratmeter großenGelände in der Chlorstraße. Seit 2018wurdemit „HYPOS: H2-Netz“ eine Verteilnetzstruktur entwickelt, die Anlagen errichtet und die Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern untersucht. MITNETZ GAS testete dabei mit ProjektpartnernVerlegetechniken, neue Materialien und definierte die erforderliche Sicherheitstechnik. So wurden z. B. hochdichte Kunststoffrohrleitungen imVerteilnetz und in der Inneninstallation erprobt und Wechselwirkungen von verschiedenenGeruchsstoffen für das Gasnetz untersucht. Nach Projektabschluss zum Jahresende 2021 wird „HYPOS: H2-Netz“ derzeit detailliert ausgewertet. W MITNETZ GAS betreibt Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen weiter Aus „HYPOS:H2-Netz“ wird „H2-Infra“ Die Brandenburgische Landesregierung sieht das Trinkwasser in der Region um die Tesla-Fabrik in Grünheide, anders als der zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner, nicht inGefahr. „Die Landesregierung sieht die Trinkwasserversorgung von 170.000 Menschen im Einzugsgebiet des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE) und der Wasserversorgung von Tesla als nicht gefährdet an“, sagte Landesumweltminister Axel Vogel (Grüne) im Februar 2022 im Landtag in Potsdam. Hintergrund ist eine Klage von Umweltverbänden gegen das Landesamt für Umwelt, die die Wasserförderung aus einemWasserwerk zumGegenstand hat, von der auch Teslamit der Fabrik in Grünheide betroffen ist. Aus Sicht der Kläger fehlen u. a, umweltrechtliche Prüfungen. Der WSE hatte davor gewarnt, dass demVerband rund 4Mio. Kubikmeter Grundwasser für die Entnahme fehlten, wenn dieWassergenehmigung für das Werk in Eggersdorf durch das Handeln der Landesbehörde infrage stehe. Nach Aussage von Umweltminister Vogel richte sich die Klage der Umweltverbände gegen die Erhöhung der genehmigten Wasserentnahmemengen am Wasserwerk Eggersdorf in Höhe von 1,2 Mio. Kubikmeter im Jahr, nicht gegen den ursprünglichen Bescheid von 1976 für rund 2,5 Mio. Kubikmeter Wasser im Jahr. Der US-Elektroautobauer Tesla hat inGrünheide bei Berlin eine Autofabrik gebaut, die bereits zu Testzwecken Fahrzeuge produziert. Die abschließende Genehmigung des Landes Brandenburg fehlt aber noch. Brandenburg leidet unter Trockenheit, in Sommermonaten drohen in einigen Gebieten Einschränkungen für dieWassernutzung. TeslaChef Elon Musk hatte Bedenken wegen Wassermangels mehrfach zurückgewiesen. W Tesla Gigafactory Berlin: Brandenburgs Regierung sieht Wasserversorgung gesichert 11 energie | wasser-praxis 03/2022

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