DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 03/2022

Eine Vielzahl von neuen Formaten ist seit März 2020 aus der Not heraus entstanden, die es zu bewerten gilt. Und auch wenn vielfach der Wunsch nach Präsenzveranstaltungen geäußert wird und viele Veranstaltungen wieder in Präsenz durchgeführt werden können (und sollen), so wird es kein Zurück zur Vor-CoronaPhasemit einer reinenAusrichtung auf Präsenz geben. Viele Teilnehmende und Referentinnen/Referenten schätzen auch die Vorteile von Online-Formaten. Nachden anfänglichenAd-hoc-Realisierungen gilt es jetzt, die in den letzten beiden Jahren gewonnenen Erkenntnisse in eine nachhaltige strategische Ausrichtung des Veranstaltungsangebots des DVGW zu überführen. Daher gründete der DVGW-Bildungsbeirat im April 2021 eine Arbeitsgruppe, welche die zukünftige Ausrichtung näher beleuchten sollte. Die daraus entstandenen „Elf Thesen zur digitalen Transformation der Beruflichen Bildung“ gebenprogrammatischeHinweise, wie zukünftig das Produktportfolio gestaltet werden sollte. Die genauen Inhalte dieser Thesen sind nachfolgend aufgeführt: Elf Thesen zur digitalen Transformation der Beruflichen Bildung¹ Präambel Die Digitalisierung gewinnt in ihren verschiedenen Facetten zunehmend Einfluss auf die Unternehmen der Gas- und Wasserbranche und führt zu weitreichenden Veränderungen – nicht zuletzt in Bezug auf den Bereich der beruflichenAus- undWeiterbildung. Dies spiegelt sich in neuen Erwartungen bzw. Ansprüchen der Teilnehmenden und Unternehmen wider, ebenso wie in veränderten Anforderungen durch die neue (digitale) Arbeitswelt und den DVGW-Bildungsbeirat verabschiedet Thesenpapier zum Thema digitale Transformation der Beruflichen Bildung Zwei Jahre nach dem Auftreten der ersten Fälle in Deutschland ist die Corona-Pandemie weiterhin präsent. Neben einer Vielzahl von gesellschaftlichen, politischen wie auch marktwirtschaftlichen Auswirkungen sowie gravierenden Folgen für das Gesundheitssystem sind auch die verschiedenen Weiterbildungseinrichtungen mit den Auswirkungen konfrontiert worden: Lockdowns, (Reise-)Restriktionen und Kontaktbeschränkungen haben in vielen Fällen dazu geführt, dass sich die bisherige Veranstaltungslandschaft verändert hat bzw. die bislang vorhandenen Selbstverständlichkeiten hinterfragt werden mussten. Online- statt Präsenzangebote, neue Anforderungen an z. B. Lehrende, Home-Schooling und Online-­ Prüfungen sind nur einige Aspekte in diesem Kontext. von: Dr. Markus Lermen (DVGW Berufliche Bildung) 1 Das Thesenpapier wurde entwickelt von: Sascha Adamski (Stadtwerke Essen AG), Thomas Anders (DVGW-Landesgruppe Baden-Württemberg), Edgar Boer (Gelsenwasser AG), Udo Dehne (Wasserwerk der Stadt Schwabmünchen), Thomas Diesel (Mainfranken Netze GmbH), Wolfgang Geis (Syna GmbH), Dr.-Ing. Markus Lermen (DVGW Berufliche Bildung) und Dr.-Ing. Bernhard Naendorf (Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.) und in der Sitzung des Bildungsbeirats des DVGW e. V. vom 2. Dezember 2021 verabschiedet. Best of Both Worlds Im Corona-Notbetrieb wurde in kurzer Zeit viel aufgebaut, um die Ausfälle im klassischen Schulungsgeschäft bestmöglich zu kompensieren. Davon kann einiges auch gut in der Zeit nach der Pandemie überleben, z. B. bei Fachseminaren oder bei modularen Lehrgängen in einem gut abgestimmten Miteinander von Theorie, Praxisvorbereitung über Lernvideos und Praxisblöcken „live“ vor Ort. Etablierte digitale Formate werden – neben den sukzessive wiederkehrenden Präsenzformaten – einen festen Platz in der Zukunft haben. Dr.-Ing. Markus Ulmer, Vorsitzender DVGW-Bildungsbeirat und Prokurist der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH » 80 energie | wasser-praxis 03/2022 B I L D U N G S | w e l t e n

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