DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 8/2022

Gesamt-Anpassungskosten der beiden Beispielspeicher in der jeweils optimistischen und der konservativen Variante ist in Abbildung 1 für den Beispiel-Kavernenspeicher und in Abbildung 2 für den Beispiel-Porenspeicher jeweils über den Anteil des Wasserstoffs im Gas dargestellt. Die Studie hat ergeben, dass die Investitionskosten zur Anpassung eines für Deutschland repräsentativen Kavernenspeichers (Beispiel-Kavernenspeicher) an reinen Wasserstoff zwischen 47 und 84 Mio. Euro liegen könnten. Für die Anpassung eines für Deutschland repräsentativen Porenspeichers (Beispiel-Porenspeicher) an reinen Wasserstoff liegen die ausgewiesenen Investitionskosten zwischen 29 und 60Mio. Euro. Transformationspfade zur Deckung des Bedarfs an Wasserstoffspeicherkapazitäten ImRahmen der Modellierung der Transformationspfade wurden vier Szenarien untersucht, die sich an die BMWKLangfristszenarien anlehnen und verschiedene Optionen zur Deckung der darin ausgewiesenen Bedarfe nachWasserstoffspeicherkapazitäten technoökonomisch bewerten. Dazu zählen neben der Speicherumstellung auch der Neubau von Wasserstoffspeichern und die Weiternutzung bestehender Porenspeicher, die keinen reinen Wasserstoff speichern können. Die Umstellung der bestehenden Gasspeicher auf Wasserstoff ist wesentlicher Bestandteil der im Rahmen der Studie durchgeführten Modellierung kostenoptimaler Transformationspfade. Für die Ermittlung der Anpassungskosten wurden auf Basis einer Befragung der Speicherbetreiber für alle deutschen Gasspeicher sogenannte Mengen-Kosten-Gerüste erstellt, die neben einer mengenmäßigen Erfassung sämtlicher relevanter Speicherkomponenten die aktuellenWasserstoffverträglichkeiten und diemit Anpassungsmaßnahmen der Komponenten zur Erhöhung derenWasserstoffverträglichkeit verbundenen Kosten abbilden. Die Studienergebnisse zeigen, dass sowohl imFall des TN-Strom- als auch des TN-H2-G-Szenarios zunächst die bestehenden Gasspeicher an Wasserstoff angepasst werden. ImTN-Strom-Szenario wird die Anpassungsphase bis zum Jahr 2041 abgeschlossen (Abb. 3). Aufgrund des geringeren Bedarfs an Wasserstoffspeicherkapazitäten erfolgt im TN-H2-G-Szenario eine Umstellung noch bis ins Jahr 2045 (Abb. 4). In den jeweiligen Folgejahren werden im TN-Strom-Szenario 40 Beispiel-Kavernenspeicher mit einer Wasserstoffspeicherkapazität von 41 TWh zugebaut. Im Szenario TN-H2-G fällt der Zubau mit 23 Beispiel-Kavernenspeichern und einer Speicherkapazität von 24 TWh geringer aus. Die über den Bestand hinausgehend benötigten Wasserstoffspeicherkapazitäten werden in der Modellierung durch den Zubau von Wasserstoffkavernenspeichern bereitgestellt, wofür sich Neubaukosten in Höhe von knapp 277 Mio. Euro pro Beispiel-Kavernenspeicher für die Wasserstoff-relevanten Hauptkomponenten ergeben. Bezogen auf diese Neubaukosten haben die vollständigen Anpassungs- undUmstellungskosten pro Beispiel-Kavernenspeicher einen Anteil von rd. 16 Prozent. Das in Deutschland bestehende geologische Potenzial ist ausreichend, um den für die Umsetzung der Energiewende entsprechend der beiden BMWK-Langfristszenarien erforderlichen Zubau an Wasserstoffspeichern zu ermöglichen. Im Ergebnis weist die Studie aus, dass bis 2050 kumulierte Investitionen in Wasserstoffspeicherkapazitäten zwischen 5,9 Mrd. Euro (TN-H2-G) und , Mio. € , Mio. € % % % % % % % % % % % Investitionskosten in Mio. € Wasserstoffanteil im Erdgas in Vol.% Speicherkapazität: Wasserstoff: rd. , TWh Gas: rd. , TWh optimaler Fall konservativer Fall Abb. 2: Anpassungskosten eines Beispiel-Porenspeichers in Abhängigkeit des Wasserstoffanteils im Speichergas Quelle: Studie „Wasserstoff speichern – so viel ist sicher“, S. 93 (DBI, 2022) 55 energie | wasser-praxis 08/2022

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