Bei der zumE.ON-Konzern gehörenden Avacon Netz GmbH (85.000 Kilometer Strom- und Gasnetze) fahren bereits 18 Prozent der 589 Fahrzeuge rein elektrisch. Im Jahr 2019 wurden durch den Einsatz von Stromern 120 Tonnen CO2 eingespart. An den Standorten Burgwedel und Gehrden im Großraum Hannover laufen erste Pilotprojekte zum Einsatz von elektrisch betriebenen Transporten. Bis 2030 soll die gesamte Flotte umgestellt sein – einschließlich der Nutzfahrzeuge, sofern die entsprechende Technologie am Markt verfügbar ist und die Versorgung der kritischen Infrastrukturen sichergestellt werden kann.1 Bei der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (Gasrohrnetz 14.000 Kilometer), einer Tochter der GASAG-Gruppe, lautet die Zielmarke 2025. Seit Mai 2020 sind die ersten voll elektrischen Servicefahrzeuge im Einsatz. Auch hier steht die Planung unter dem Vorbehalt, dass die ständige Einsatzbereitschaft gewährleistet sein muss. Dies hängt vor allem von den Lade- und Service Infrastrukturen ab.2 Mit welchem Effektivitäts- und Effizienzgrad das Vorhaben „grüne Mobilität“ umgesetzt werden kann, ist aber noch von vielen weiteren Faktoren anhängig. Antrieb und Nutzungsprofil Bei Avacon fielen die ersten Erfahrungen mit elektrischen Transportern hinsichtlich Reichweite und Ladeleistung positiv aus. Im Bereich der Anhänge- und Zuladelast wurden dagegen noch „deutliche Schwächen“ ausgemacht. „Zuladungen oder Anhängelasten von mindestens 1.000 Kilogramm ohne erhebliche Reichweiteneinschränkungen sind unabdingbar, um im Störungsfall beispielsweise Notstromaggregate zuverlässig transportieren zu können“, berichtet Jens Ackermann, der für das Fuhrparkmanagement des Netzbetreibers zuständig ist. Hier werde noch einiges an Entwicklungsarbeit erforderlich sein. Man sei angesichts der inzwischen über Fuhrparks wurden bisher vor allem als Kostentreiber wahrgenommen. Die ESG-Agenda weist ihnen nun eine strategische Aufgabe zu. Als einer der Hauptverantwortlichen für den CO2-Footprint sollen sie die Umweltbilanz der Unternehmen verbessern helfen. Das ist allerdings leichter gesagt und beschlossen als getan. Die Transformation gemischter Flotten aus Pkw, Nutz- und Spezialfahrzeugen ist eine komplexe Herausforderung, bei der es umweltbezogene und wirtschaftliche Ziele gleichermaßen zu verfolgen gilt. von: Manfred Godek Grüne Mobilität: Der Teufel steckt im Detail 1 schriftliches Interview 2 schriftliches Interview 64 energie | wasser-praxis 08/2022 O R G A N I S AT I O N & M A N A G E M E N T
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