DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 9/2022

Für den Entnahmeschwerpunkt Nord wird deutlich, dass Anfang bzw. Mitte der 1960er- sowie Anfang der 1970erJahre Phasen mit sehr tiefen Grundwasserständen aufgetreten sind, in denen eine Entkopplung von Rhein- und Grundwasserständen entstand (Abb. 5). Die Grundwasserfördermengen lagen linksrheinisch anfangs bei ca. 35 Mio. m³/a, später bei 20 bis 30 Mio. m³/a. Trotz teilweise unverändert hoher Fördermengen in den 1980erJahren sind seit Ende der 1970er-Jahre keine Effekte einer hydraulischen Überbelastung der Rheinsohle durch Kolmation mehr zu erkennen. Die heutigen Fördermengen können somit nachhaltig gewonnen werden. Die zugehörigen Uferbelastungen liegen lokal differenziert im Bereich von ca. 80 bis 380 l/(s × km). Für den Entnahmeschwerpunkt Mitte zeigen die Ganglinienauswertungen, dass zwischen Anfang der 1960er- und Anfang der 1980er-Jahre Potenzialunterschiede von mehreren Metern zwischen dem Rheinwasserstand und dem rheinnahenGrundwasserstand auftraten, die auf Kolmationseffekte der Rheinsohle zurückzuführen waren (Abb. 6). Insbesondere bis Ende der 1960er-Jahre wurden in Kombination mit den auf der gegenüberliegenden, rechtsrheinischen Uferseite gelegenen Brunnen sehr hohe Mengen an Uferfiltrat gefördert. Seit Anfang der 1980erJahre sind vergleichbare Effekte nicht wieder aufgetreten und die rheinnahen Grundwasserstände sind maßgeblich vomRheinwasserstand geprägt. Die linksrheinischen Fördermengen sind in diesemBereich kontinuierlich gefallen und liegen derzeit bei < 5 Mio. m³/a. Die resultierenden linksrheinischen Uferbelastungswerte liegen zwischen ca. 100 und 160 l/(s × km). Rechtsrheinisch werden nach wie vor Uferfiltratfördermengen in der Größenordnung der 1980er-Jahre realisiert. Die rechtsrheinischen Uferbelastungen liegen im Bereich von ca. 310 bis 420 l/(s × km). Die Betrachtung unterstreicht die Bedeutung der erforderlichen beidseitigen Berücksichtigung der Uferfiltratentnahmen. Für den Entnahmeschwerpunkt Mitte resultiert somit eine nachweislich verträgliche Gesamtuferbelastung von 410 bis 580 l/(s × km). Für den Entnahmeschwerpunkt Süd lässt sich ebenfalls eine bis Ende der 1970er-Jahre andauernde Phase belegen, in der das rheinnahe Grundwasserstandsniveau deutlich unterhalb des Rheinwasserstandes lag (Abb. 7). Diese Entwicklung korrespondiert mit entsprechend hohen Fördermengen, die in der Spitze Ende der 1960erJahre bis zu 75 Mio. m³/a erreichten. Seit Beginn der 1980er-Jahre sind die Grundwasserstände wieder geprägt durch die Dynamik des Rheinwasserstandes, was auf signifikant reduzierte Grundwasserfördermengen zurückgeführt werden kann. Negative Trendentwicklungen sind seitdemnicht mehr festzustellen. Die verwendete Grundwassermessstelle befindet sich ca. 2 kmunterstromig vom Rheinpegel Shell, woraus die Potenzialdifferenz zwischen Rheinwasserstand und Grundwasserstand resultiert. Für ▸ 27 energie | wasser-praxis 09/2022 Wir unterstützen Sie dabei, Vorgaben einzuhalten und die Kosten zu verringern, um so die Ressource Wasser zu schützen. EINHALTEN + HAUSHALTEN Ihr Ziel ist es, sowohl die Effizienz Ihrer Anlage zu steigern als auch gesetzliche Normen einzuhalten. Erfahren Sie mehr unter: www.de.endress.com/5W8C Proline Promag W 800: Das batteriebetriebene magnetisch-induktive Durchflussmessgerät für den flexiblen und dezentralen Einsatz in der Wasserindustrie • Vielfältige Möglichkeiten: vom reinen Batteriebetrieb mit lokaler Anzeige bis zur Vollintegration in die Cloud mittels Mobilfunk • Robuster, vollständig verschweißter Messaufnehmer für direkten Einbau oder permanenten Einsatz unter Wasser • Heartbeat Technology zur integrierten Geräteverifizierung ohne Ausbau und Prozessunter- brechung • Kabellose Gerätebedienung mit der SmartBlue-App per Tablet oder Smartphone – unabhängig von der Montagesituation

RkJQdWJsaXNoZXIy ODQwNjM=