DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 9/2022

die speziellen Eigenschaften des gasförmigen Wasserstoffs ein: Aufgrund der Diffusivität, Viskosität und Versprödung von Hüllwerkstoffen müssen die Transport- und Speichermaterialien speziellen Anforderungen standhalten, damit u. a. Materialermüdungen verhindert werden. Um die Entwicklung und den Aufbau einer sicheren und verlässlichen Transport-Infrastruktur für Wasserstoff im öffentlichen Bereich zu gewährleisten, erproben und erforschen die TransHyDE-Projekte GET H2 TransHyDE (Abb. 2), Mukran und Sichere Infrastruktur den Transport und die Speicherung von gasförmigem Wasserstoff. Der Fokus im Projekt GET H2 TransHyDE liegt auf dem Aufbau und Betrieb einer Versuchspipeline am RWE-Standort im niedersächsischen Lingen, ummesstechnische, werkstoffseitige und betriebliche Aspekte für den leitungsgebundenen Wasserstofftransport unter realitätsnahen Randbedingungen zu untersuchen. Hierzu gehören die Messung des Volumenstroms und der Gasbeschaffenheit sowie die Gasnachreinigung für sensible Kunden. Mit der Leistungsüberwachung durch H2-Ferndetektion zur frühzeitigen Leckageortung per Helikopter und der intelligenten Molchung werden auch sicherheitstechnische Fragestellungen bearbeitet. Als weiterer wichtiger Baustein für Wasserstoff-Transportnetze werden Verdichterkonzepte für die Einspeisung, den Transport und die Speicherung vonWasserstoff entwickelt und evaluiert. Dr. Frank Graf, Bereichsleiter Gastechnologie an der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie und Projektkoordinator von GET H2 TransHyDE, betont die Wichtigkeit der Ergebnisverwertung: „Mit den Untersuchungen schaffen wir wichtige Grundlagen für den Aufbau und Betrieb von Wasserstoff-Transportleitungen, die in das DVGW-Regelwerk und die betriebliche Praxis einfließen werden.“ Das TransHyDE-Projekt Sichere Infrastruktur schafft die Voraussetzungen für zukünftige sichere H2-Transportinfrastrukturen. Die Projektpartner entwickeln und erproben dabei Methoden zur materialspezifischen Auslegung H2-geeigneter Bauteile sowie zur gasspezifischen Sensorik H2-geeigneter Anlagen. Eine Herausforderung für die großskalige Nutzung vonWasserstoff als Energieträger ist die Langzeitstabilität der eingesetzten Werkstoffe in Bauteilen im Kontakt mit Wasserstoff. „Für einen sicheren Betrieb müssen Leitungen, Speicher und Anschlussstellen – sowohl bei der Befüllung als Koordination, Ergebnissynthese und Kommunikation AP 1 AP 2 Aufbau und Betrieb der Testumgebung AP 4 H2-Verträglichkeit von Werkstoffen AP 6 Intelligente Molchung AP 7 Optimierung von Verdichterkonzepten AP 3 Qualitäts- und Mengenmessung AP 5 Luftgestützte H2-Ferndetektion Quelle: GET H₂ TransHyDE Abb. 2: Das TransHyDE-­ Projekt GET H₂ TransHyDE schafft praxisrelevante Grundlagen für den sicheren und effizienten Betrieb von Wasserstofftransportnetzen. 60 energie | wasser-praxis 09/2022 F O R S C H U N G & E N T W I C K L U N G

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