DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 5/2022

RisikobasierteAnsätze zur Sicherung der Trinkwasserqualität sind einwichtiger Pfeiler der neuenEU-Trinkwasserrichtlinie [1]. GemäßArtikel 7 müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass eine Risikobewertung und ein Risikomanagement für Einzugsgebiete von Entnahmestellen (Artikel 8) und für jedes Wasserversorgungssystem (Artikel 9) durchgeführt werden. Der Ursprung risikobasierter Ansätze für die Trinkwasserversorgung liegt im„Water SafetyPlan (WSP)“- Konzept, welches im Jahr 2004 durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) imRahmender 3. Auflage der Trinkwasserrichtlinien [2] eingeführt wurde. Ergänzend zur Endproduktkontrolle soll dieQualität des Trinkwassers hierbei durch einen präventiven Ansatz sichergestellt werden. InDeutschland ist dasWSP-Konzept auch unter demNamen „(Technisches) Risikomanagement imNormalbetrieb“ bekannt. DieMethodikwird zumeinen inderDINEN15975-2 [3] beschrieben und im Rahmen des DVGW-Merkblatts W 1001 [4] aus nationaler Sicht ergänzt. Bislang ist das Risikomanagement nur optionaler Bestandteil der deutschenTrinkwasserverordnungundwird erst im Rahmen der neuen Trinkwasserverordnung verpflichtend aufgenommen. Die Entwicklung der Water Safety Plans in Luxemburg – webbasierte Dienste zur Sicherung der Trinkwasserqualität Risikobasierte Ansätze zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität sollen im Rahmen der Umsetzung der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht verpflichtend eingeführt werden. Je nachdem, wie weit die Einführung eines Risikomanagements für die Wasserversorgung ist, kann die Umsetzung der Vorgaben aus der EU-Trinkwasserrichtlinie eine große Herausforderung für die Mitgliedstaaten darstellen. Ein Beispiel für eine digitale Lösung in Form einer von Wasserversorgern und Behörden zugänglichen Webapplikation soll in diesem Beitrag anhand der Entwicklungen in Luxemburg aufgezeigt werden. von: Martin Offermann (IWW Zentrum Wasser), Catherine Krack, Ann-Hélène Faber, Nabila Adjaoud & Brigitte Lambert (alle: Administration de la gestion de l‘eau, Luxemburg) Früher Aktuell Zukünftig (ab 2023) AGE Lux-Tools Dossiers Techniques Software für das techn. Risikomanagement (Artikel 9 TWR) Aufstellung und risikob. Anpassung von Probennahmeplänen (Artikel 9 + 13 + 15) Management von Nichteinhaltungen (Artikel 14 TWR) Maßnahmenverfolgung für Schutzzonen (Artikel 8 TWR) Automatischer Nationaler Trinkwasserbericht (Artikel 18 TWR) TWR = EU-Trinkwasserrichtlinie Analytikdatenbank Offizielle nationale Plattform für geografische Daten (Web-GIS) LuxWSP LuxWSP LuxRAP LuxRAP LuxNC WISKI LuxNR LuxZPS Geopor tail.lu LuxWSP LuxRAP LuxNC LuxZPS LuxNR WISKI Geopor tail.lu Abb. 1: Entwicklung der Water Safety Plans in Luxemburg Quelle: IWW Zentrum Wasser 20 energie | wasser-praxis 05/2022 IFAT2022

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