DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 5/2022

Das Land Luxemburg hat den Weg eines verpflichtenden Risikomanagements schon vor dem Inkrafttreten der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie eingeschlagen. Gemäß der großherzoglichenVerordnung vom2. Oktober 2002 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch [5] sind die öffentlichen Trinkwasserversorger in Luxemburg verpflichtet, eine technische Bestandsaufnahme aller Trinkwasserinfrastrukturen, das sogenannte „Dossier Technique“ (DT) [6], zu erstellen. Die technische Bestandsaufnahme umfasst u. a. einen risikobasierten Ansatz, der sich auf Verteilungssysteme konzentriert, sowie einen Probenahmeplan zur Überwachung der Wasserqualität. Im Jahr 2017 wurde ein weitergehendes und umfassendes Risikomanagement verpflichtend in die luxemburgische Trinkwasserverordnung aufgenommen. SomusstenWasserversorger bis zum22. Dezember 2021 ihre Trinkwasserinfrastrukturen auf Basis des WSP-Konzeptes [7] bewerten. Die Prüfung des Risikomanagements obliegt in Luxemburg der zuständigen Aufsichtsbehörde Administration de la gestion de l’eau (AGE). Die Herausforderungen bei der Erstellung der technischen Bestandsaufnahmenunddes Risikomanagements lagen in der großen Anzahl von Trinkwasserversorgern in Luxemburg (102Gemeinden und sechs Syndikate), die unterschiedlich groß sind und einen unterschiedlichenKenntnisstand imBereich Risikomanagement aufweisen. Bei geringen oder fehlendenVorkenntnissen imBereichdes Risikomanagements von Wasserversorgungssystemen bestand somit ein Schulungsbedarf. Klare methodische Leitlinien und eine Vorstrukturierung wurden als nützlich angesehen, um die ersten Schritte zu erleichtern. Die Aufsichtsbehörde AGE stand wiederum vor der Herausforderung, mit begrenztemPersonal in kurzer Zeit viele verschiedene Risikomanagementansätze auf ihre Eignung prüfen zu müssen. Hinzu kam ein großer manueller Aufwand seitens derWasserversorger und der Aufsichtsbehörde, da die technischen Bestandsaufnahmen in der Vergangenheit in Papierform erstellt wurden. Um Wasserversorgern unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichem Wissensstand die Bearbeitung des Risikomanagements zu erleichtern und gleichzeitig eine einheitliche und zeitsparende Bewertung des Risikomanagements zu ermöglichen, hat die AGE bereits im Jahr 2013 beschlossen, das Risikomanagement in Form der Webapplikation LuxWSP zu digitalisieren. Um die zukünftigen Anforderungen der EU-Trinkwasserrichtlinie zu erfüllen, wurden bzw. werden in den Folgejahren weitere ergänzende Softwaremodule programmiert. Konzeption und Programmierung wurden basierend auf den Anforderungen der AGE durch das IWW Zentrum Wasser durchgeführt. Betrieben werden die Webapplikationen in der IT-Infrastruktur der AGE. Die Entwicklungen risikobasierter Ansätze in Luxemburg werden im Folgenden anhand von Zweck und Funktion der bereits implementierten sowie geplanter Webapplikationen (LuxTools) dargestellt (Abb. 1). LuxTools LuxWSP (WSP = Water Safety Plan) LuxWSP ist eine seit 2018 betriebene Webapplikation zur Umsetzung des WSP-Konzepts bzw. des Risikomanagements. Aufgrund der konzeptionellen Verschmelzung von WSP und DT war es notwendig, den imWSP-Handbuch [7] und in der DIN EN 15975-2 [3] beschriebenen systematischen Ansatz anzupassen. ImWSP-Konzept werden gefährdende Ereignisse und Gefährdungen für die verschiedenen Prozesse der Wasserversorgung zunächst in einer Gefährdungsanalyse gesammelt und dann hinsichtlich ihrer Risiken bewertet, um weitere notwendige Maßnahmen für eine effiziente Risikobeherrschung zu bestimmen. Der Ansatz von LuxWSP weicht in der Bearbeitungsreihenfolge dieser Schritte ab: In der Applikation wählt der Benutzer zunächst einen Fragebogen für ein be21 energie | wasser-praxis 05/2022 S P E Z I A L Hawle Armaturen GmbH Liegnitzer Straße 6 83395 Freilassing Deutschland Tel.: +49 8654 6303-0 info@hawle.de www.hawle.de WASSERZÄHLERSCHACHT • einfaches Entnehmen der Zähler- garnitur inkl. Wasserzähler unter Betriebsdruck • Integrierte Absperrarmatur sperrt automatisch Druck- und Hausan- schlusseite bei Entnahme der Zählergarnitur ab • zuverlässige Abdichtung gegen drückendes Grund- und Hochwasser • Einfache Montage und Demontage der Absperrarmatur durch integriertes Hawle ZAK®-System • erhältliche Abgangsvarianten: - Muffe ZAK 46 - Steckfitting für PE-Rohr d 40 - Anschweiß PE-Rohr d 40 Weitere Informationen unter: www.hawle.de/wzs Besuchen Sie uns auf der IFAT. Halle C2, Stand 241/340

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