DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 4/2023

Das imRahmen des Forschungsvorhabens genutzte fiktive Modellnetz wurde anhand realer Strukturen einer kleinen Großstadt auf einer Fläche von 15 × 15 km erstellt und besteht aus insgesamt 34 Teilnetzen und 52 Regelanlagen. Es spannt sechs Druckstufen auf, ausgehend von einer regionalen 25-bar-Hochdruckleitung über ein 4-bar-Netz, welches wiederum eine Vielzahl an Mittel- und Niederdruckteilnetzen versorgt. Am Ortsnetz hängen etwa 16.000 Hausanschlüsse, die hier vereinfachend mit der Anzahl an Gasgeräten gleichgesetzt werden. Bei den Netzkunden handelt es sich überwiegend um Haushalte und kleines Gewerbe (SLP-Kunden) mit häuslichen Gasgeräten (z. B. Gasbrennwert-Geräten). Weiterhin sind amNetz mehrere große RLM-Kunden angeschlossen: ein Gaskraftwerk, eine Fabrik und mehrere Betriebe eines Industriegebietes (Abb. 1). Vorbereitende Analysen und Umstellungskonzeption Zur Vorbereitung der technischen Umsetzung der Umstellung von Netz und Endanwendungen sollten durch den Verteilnetzbetreiber (VNB) in Anlehnung an den Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) des DVGW-Projektes Von Erdgas zu Wasserstoff – Umstellung eines fiktiven Verteilnetzes auf Wasserstoff: Ergebnisse des DVGW-Forschungsprojekts „Roadmap Gas 2050“ Im Zuge der Transformation des deutschen Gassystems von Erdgas auf erneuerbare Gase – insbesondere Wasserstoff – erwachsen zusätzliche Herausforderungen bzw. Aufgaben für die künftigen Netze, die bereits im Vorfeld berücksichtigt werden müssen. Die unterschiedlichen zu bewältigenden Aufgabenstellungen der Beimischung von und der Umstellung auf Wasserstoff wurden im Rahmen des DVGW-Forschungsprojektes „Roadmap Gas 2050“ (DVGW-Förderkennzeichen G 201824) eingehend untersucht und Anpassungsmaßnahmen in Bezug auf Struktur und Betrieb der Gasverteilnetze abgeleitet. Dazu wurde im Deliverable D2.4 u. a. ein fiktives Gasverteilnetz anhand einer realen Struktur modelliert und beispielhaft der Umstellprozess von Erdgas auf Wasserstoff durchexerziert. Dadurch können vorsichtige Abschätzungen zu Dauer und Aufwand möglicher Netzumstellungen getroffen werden, die auch in einer Sensitivitätsanalyse beleuchtet werden. Der folgende Beitrag stellt die wesentlichen Erkenntnisse und die noch offenen Fragestellungen aus diesen Betrachtungen vor. von: Michael Wupperfeld & Jonas Sperlich (beide: DBI-Gruppe) Regionales HD-Verteilnetz 15 x 15 km Fabrik Gaskraftwerk Industriegebiet Regelanlagen Druckstufen - HD 25 bar - HD 4 bar - MD 700 mbar - MD 300 mbar - eND 65 mbar - ND 27 mbar Abb. 1: Fiktives Ortsverteilnetz (Bestandsnetz) Quelle: DBI 22 energie | wasser-praxis 04/2023 G R E E N H U B

RkJQdWJsaXNoZXIy ODQwNjM=