mitgeschleiften Anker eines Schiffes anzusehen. Es ist unmittelbar einsichtig, dass das Verhaken eines Ankers an einer Dükerleitung zu schwersten Schäden bis hin zumVollbruch der Leitung führen kann. Die Leitung kann also bezüglich Wanddicke und Material nicht so konstruiert werden, dass sie einen Ankerangriff im Bereich zulässiger Spannungen abträgt, sodass es seitens der Wasserämter Vorgaben für Mindestüberdeckungen gibt. Diese schwanken seitens der Behörden teils beträchtlich – in der Regel wird eine wirksame Überdeckung von 1,5 m gefordert, jedoch gab es vereinzelt auch schon Vorgaben von 3 m. Für den vorliegenden Fall der Havel wurde seitens des WSA ein 2,5 t schwerer Anker (Euroschiff) angenommen, der bei einer Notankerung rund einen Meter in die Flussohle eindringt. Mit einem Sicherheitszuschlag von 50 Prozent für Auskolkungen wurde folglich eine Mindestüberdeckung von 1,5 m gefordert. Nach intensiver Beratung mit den zuständigen Behörden wurde herausgearbeitet, dass die Überdeckungsforderung vernachlässigt werden kann, wenn durch einen wirksamen mechanischen Schutz die Beschädigung des Dükers durch einen Ankerangriff ausgeschlossen werden kann. Dieses Vorgehen entspricht auch der zitierten Vorschrift der Wasserschifffahrtsämter, welche für solche Fälle zusätzliche Sicherungsmaßnahmen gegen mögliche Beschädigungen der Rohre erlaubt. Sicherungskonzept Die beiden Prinzipskizzen in den Abbildungen 2 und 3 zeigen das Sicherungskonzept [1], das zwischen allen beteiligten Parteien abgestimmt und Grundlage für die Ausschreibung wurde. Für das sichere Abweisen eines Ankers kommt hier eine Colcrete-Matte zum Einsatz. Es handelt sich dabei um ein Tragwerk, das vereinfacht als „große Luftmatratze“ beschrieben werden kann. Nach dem Ausbaggern und der Herstellung des Abdeckungsprofils wird diese Matte auf die vorbereitete Gewässersohle abgesenkt, dort von Tauchern fixiert und dann vollständig über vorher befestigte Zulaufschläuche mit Beton befüllt. Die Abbildung 2 zeigt den Querschnitt der Dükerabdeckung. Die Matten sind so positioniert, dass ein mitDachzeile Headline Zeile 1 Headline Zeile 2 Abb. 1: Luftbild des Haveldükers Bild zu klein Quelle: der Autor B 47 energie | wasser-praxis 04/2023
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