DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 03/2022

Quelle: Nowega GmbH Eine zentrale Herausforderung bei der Umstellung und dem Betrieb bestehender Gasleitungen mit Wasserstoff bildet die Sicherstellung der technischen Integrität. Insbesondere häufige Drucklastwechsel können sich negativ auf die Bruchfestigkeit der entsprechenden Leitungen auswirken und zur sogenannten „Wasserstoffversprödung“ führen. Ebenso ist dieWasserstoffverträglichkeit der einzelnen Bauteile, Komponenten und Armaturen zu berücksichtigen. Eine sogenannte „Fitness for Service“-Analyse zur Bewertung der Lebensdauer der umzustellenden Leitung ist daher in jedem Fall erforderlich. Darüber hinaus ist es für denwirtschaftlichen Betrieb einer Wasserstoffleitung notwendig, dass ein Markt vorhanden ist – was wiederum voraussetzt, dass der transportierte Wasserstoff hinsichtlich der Qualität dem Bedarf der Abnehmer entspricht. Mit einer hydromechanischen Reinigung lassen sich beim Transport in einer Gasleitung im konkreten Fall Reinheitsgrade erreichen, die die Anforderungen der meisten industriellen Anwendungen erfüllen. TÜV-geprüftes Maßnahmenkonzept zur Umstellung der Leitung Seit dem Jahr 1996 ist die Gashochdruckleitung Nr. 43 der Nowega GmbH in Betrieb. Bisher wurde die 11,5 km lange Stahlrohrleitung für denTransport von Erdgas genutzt, nun bereitet der Fernleitungsnetzbetreiber die Umstellung dieser Leitung im Rahmen des Projekts „Get H2 Nukleus“ auf den zukünftigenWasserstoffbetrieb vor. Dazu befindet sich das Unternehmen in einem intensivenDialogmit demTÜV Nord, um die erforderlichen Prüfungen, Untersuchungen undMaßnahmen zur Nutzungsänderung nach der Verordnung über Gashochdruckleitungen (GasHDrLtgV) abzustimmen und den Wechsel des Transportmediums sowie den sicheren Betrieb gewährleisten zu können. Parallel zur Projektentwicklung erfolgen auchdie Vorplanungsarbeiten, die Aufnahme desWasserstoffbetriebs ist für das Jahr 2024 geplant. Im Jahr 2021wurde die Leitung gemäß den Anforderungen der TÜV-Studie sowie dem DVGW-Merkblatt G 409 umfas27 energie | wasser-praxis 03/2022

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