DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 03/2022

nen/Referenten (Reisezeiten) entfallen. Durch Einbindung eines Learning-ManagementSystems werden – im Gegensatz zu Präsenz- oderWebinarformaten – wichtige Lerninhalte zeitlich jederzeit verfügbar und abrufbar (asynchrone Lernformate). 4. Neue Formate Es ist an der Zeit, neue Lernformate einzuführen. Neben 1:1-Realisierungen (d. h. Abbildung von Präsenzveranstaltungen online) müssen zukünftig verstärkt Blended-Learning-Formate sowie hybride Formate angeboten werden. Dabei gilt es, das jeweils passende (optimale) Lernformat für die entsprechende Zielgruppe und die definierten Lernziele zu finden. Digitalisierung in der Bildung beinhaltet dabei stets eine Vielzahl an unterschiedlichen Lernformaten. Dies impliziert ein wachsendes Bildungsangebot mit größeren Auswahlmöglichkeiten entsprechend den individuellen Lernpräferenzen der Teilnehmenden. 5. Gleichwertigkeit Präsenz- undOnline-Formate sind als qualitativ gleichwertig anzusehen. Unterschiede liegen insbesondere in der Zielsetzung und der Zielgruppe, z. B. in der Erreichbarkeit der Gruppen (kleine Versorger, Bezirksgruppen, abgelegene Regionen) oder dem Ausbildungsstand. Dabei gilt es, dieGrenzender Technik, des interaktiven Austauschs und der digitalen Vermittlung auszuloten und zu berücksichtigen. Praxisanteile (z. B. Schweißer-Schulungen, Funktionsprüfung an GDRMA, RSA-Schulungen) können nicht vollständig durch Online-Formate ersetzt, aber sinnvoll ergänzt werden. Ebenso erfordern Veranstaltungen, derenAbsolventinnenundAbsolventenVerantwortung für Teile der (kritischen) Infrastruktur (vor allem in Sicherheitsfragen) übernehmen sollen, die physische Präsenz, damit man im direkten Kontakt einen Eindruck von der Persönlichkeit und Eignung der Kandidatinnen und Kandidaten gewinnen kann. 6. Prüfungen online Mit einer entsprechenden technischen, didaktischen und organisatorischen Absicherung bzw. Unterstützung sind Online-Prüfungen eine gleichwertige Alternative zu Präsenz-Prüfungen. Mit einer entsprechenden ProctoringTechnologie können diese datenschutzkonform und rechtssicher abgewickelt werden. 7. Kooperationen Speziell die Digitalisierung von Veranstaltungen macht Kooperationen und gemeinsame (Entwicklungs-)Projekte sinnvoll, umeinehohe Weiter nach vorne gehen und die hohe Qualität bewahren Digitalisierung ist ein mächtiges Wort und derzeit in aller Munde. Alt oder jung, privat oder beruflich, Handwerk oder Wissenschaft – in jedem Bereich gibt es eine fast unüberschaubare Vielzahl von Vorstellungen und Meinungen zu diesem Begriff. Um sich in der Thematik nicht zu verlaufen, kann man einzelne Bereiche definieren und formulieren. In der Beruflichen Bildung des DVGW haben wir dazu gemeinsam elf Thesen aufgestellt, die eine „Leitplanke“ darstellen und Sicherheit im künftigen Umgang mit dem Thema bieten können. So wird Lehren und Lernen gezielt in die digitale Welt transformiert, ohne die Erfolge der analogen Bildung zu schmälern oder zu vernachlässigen. Das Ziel dabei: weiter nach vorne gehen und auch in der digitalen Zukunft die hohe Qualität der Beruflichen Bildung im DVGW bewahren. Dabei bin ich absolut sicher, dass uns das gemeinsam mit dem hochmotivierten und -qualifizierten Team „Berufliche Bildung im DVGW“ gelingen wird. Udo Dehne, Betriebsleiter, Wasserwerk der Stadt Schwabmünchen » » Für eine moderne und zukunftsorientierte Berufsbildung gilt es, neue fachliche und digitale Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung aufzugreifen. « 82 energie | wasser-praxis 03/2022 B I L D U N G S | w e l t e n

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