DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 8/2022

taler Arbeitsmethoden entsteht“, fasst Wörle ihre Intention zusammen. Bei ihrer täglichen Arbeit als Bauzeichnerin hat sie mit Baustellenvorbereitungen, Vermessungen und Abrechnungen zu tun. „Mich interessiert, wie Abläufe verbessert und erleichtert werden können. Noch immer werden Pläne in Papierform übergeben, obwohl sie amComputer erstellt wurden. Oder aber sie werden zwar digital übermittelt, dann aber in 2D und ohne Höheninformationen. Hier wäre es doch leicht, etwas zu ändern und für alle einfacher zu machen.“ Bei dem auf der Baustelle in Gundelfingen involvierten Planungsbüro Kapfer Ingenieure GmbH & Co. KG hatte Wörle Glück: Das Ingenieurbüro hatte den Bestand bereits digital aufgenommen und die Planung in 3D erstellt – für BIM-Baumaßnahmen ist dies Voraussetzung, da das Bauobjekt zunächst virtuell am Computer erstellt und erst danach unter Beteiligung von Auftraggeber, Planer und ausführendemUnternehmen gebaut wird. „Wir planen schon seit Jahren in 3D. So konnten wir Frau Wörle die Daten leicht zur Verfügung stellen. Für uns war es spannend zu sehen, wie die Baustelle gemäß BIM ablaufen würde“, sagt Geschäftsführer Markus Kapfer. Festlegung der Aufgaben Wird BIM angewendet, so beeinf lusst das Verfahren alle Phasen des Bauvorhabens, von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Abrechnung. Die Baubeteiligten tauschen dabei untereinander in einer Cloud fortlaufend die auf die Maßnahme bezogenen Daten und Informationen aus und minimieren dadurch Informationsverluste. Aus diesem Grund muss die Entscheidung, ob eine Maßnahme mit BIM realisiert werden soll, eigentlich bereits vor dem Planungsbeginn und der Ausschreibung durch den Auftraggeber getroffen werden. Dabei gibt der Auftraggeber den Beteiligten die sogenannten Auftraggeber-Informat ionsanforderungen (AIA) an die Hand, in denen er die Ziele, alle Anforderungen an digitale Daten sowie die benötigten Prozesse für die Projektabwicklung mit BIM formuliert. Da das Projekt in Gundelfingen allerdings als herkömmliche Maßnahme ausgeschrieben worden war, erstellte Wörle nachträglich zunächst die AIA. „Kurz gesagt beschreiben die AIA, warum welche Informationen wann benötigt werden. Sie legen u. a. BIM-Rollen und -Verantwortlichkeiten fest und formulieren Vorgaben zur Qualitätssicherung, zum Umfang der Visualisierung sowie zu den einzusetzenden Übergabeformaten. Ich habe mich bei den AIA an Pilotbaustellen orientiert und die Erfordernisse auf die konkrete Projektsituation in Gundelfingen zugeschnitten. Festgelegt habe ich in den AIA z. B., dass das Bautagebuch digital übergeben werden soll“, so Wörle. Basierend auf den AIA beschreibt der BIM-Abwicklungsplan (BAP) konkret, welche Aufgaben Auftraggeber, Planer und Auftragnehmer jeweils zu erfüllen haben. Mit Blick auf die Baustelle in Gundelfingen wurde im BAP etwa eine vollständige Modellierung für die Wasserleitung und die Schächte in 3D gefordert, wobei der BAP konkret festlegte, wie die Vermessung ablaufen sollte. Hier kam die Baggersteuerung ins Spiel: Die vomPlanungsbüroKapfer zur Verfügung gestellten 3D-Daten bereitete Wörle so auf, dass sie für die Baggersteuerung genutzt werden konnten. „Für den Aushub sind beispielsweise Informationen über die Höhe der Rohrsohle, der Grabensohle und der Rohrdeckung wichtig. Allerdings sollte man sich im Ausführungsplan auf die notwendigen Informationen beschränken, damit es nicht zu unübersichtlich wird“, rät Wörle. Zeit- und Kostenersparnis Infolge der Datenaufbereitung konnte Wörle ein sogenanntes As-Planned-Modell, also ein 3D-Modell des geplanten BIM ist smarter Straßen- und Tiefbau von morgen. 69 energie | wasser-praxis 08/2022 07 Die SHT, Sanitär- und Heizungstechnik Ausgabe 7, enthält Beiträge zu den Themen Sanitär-, Heizungs- sowie Klima- und Lüftungstechnik und stellt Referenzobjekte sowie neue Produkte und Normen aus diesen Bereichen vor. Lesen Sie darüber hinaus mehr zu den Themen: • Vorwandsystem Die zukunftsfähige Vorwandinstallation • Wärmepumpe Geringer Schall und kein Rauch • RTL-Anlagen Ventilatoraustausch lohnt sich Weitere Nachrichten, Termine und Informationen unter www.sht-online.de. Kostenloses Probeheft unter vertrieb@krammerag.de. G6056 SANITÄR + HEIZUNGS Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen Krammer Verlag Düsseldorf AG, 87. Jahrgang, Heft 7 • Juli 2022 TECHNIK Gesund lüften. Unsere neuen, dezentralen Großgeräte mit Wärmerück- gewinnung KWL® Yoga sorgen jederzeit für beste und gesunde Luft – selbst nach der 6. Stunde: B Tief durchatmen dank vollautomatischem Luftwechsel B Gesund bleiben dank integrierter CO2-Sensorik B Leichtigkeit genießen dank einfacher Nachrüstung durch dezentrale Bauweise www.heliosventilatoren.de Armaturen Variable Lösungen für den Sanitärbereich Wärmepumpe Geringer Schall und kein Rauch Lüftung Smarte Funkblende

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