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1. Online-Diskurs Hochwasser des DVGW Das Momentum nutzen und Konzepte für eine resilientere Zukunft entwickeln Mit den umfangreichen Auswirkungen der Flut an Erft und Ahr im vergangenen Sommer und damit verbundenen Handlungsoptionen beschäftigte sich der 1. Online-Diskurs Hochwasser des DVGW im Februar 2022. Ziel war es, die „lessons learned“ zu sammelnund in ein Zukunftsprogramm umzusetzen. Fachleute aus Verbänden, Versorgungsunternehmen, Behörden, Hilfsorganisationen und NGOs waren zusammengekommen, um nicht nur Rückschlüsse für die künftige Bewältigung von Krisen, sondern auch für den Aufbau einer resilienteren Infrastruktur zu diskutieren. Angesichts der Entwicklungen imKlimawandel sei es angebracht, besser heute als morgen die Vorbereitungen für die nächste Katastrophe zu beginnen, machte Dr. Wolf Merkel, DVGWVorstandWasser, gleich zu Beginn der Online-Veranstaltung mit über 400 Teilnehmenden die Dringlichkeit der Situation deutlich. Man müsse nun ein gewisses Momentum nutzen, forderte Merkel mit Blick auf vorangegangene Hochwasserereignisse wie das Elbe-Hochwasser vor 20 Jahren. Auch damals sei intensiv über Maßnahmen diskutiert worden, allerdings ohne wirkliche Ergebnisse. Als wichtige Punkte einer auf Resilienz bauenden Strategie nannteMerkel die Verbindlichkeit der kommunalen Notfallplanung und eine klare Absprache zwischenBund, Bundesländern, Landkreisenund Kommunen. Mit Blick auf die Frühwarnsysteme zogHans-HartmutMunk vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz keine negative Bilanz aus der Flutkatstrophe: Im Rahmen des technisch Möglichen sei man gut aufgestellt. So hätten etwa automatisierte Frühwarnungen an die Behörden weitestgehend funktioniert. Allerdings gehöre zum Thema Frühwarnung auch die Information der Bevölkerung, betonteMunk. Eine Erkenntnis aus den Ereignissen des vergangenen Sommers sei nach seiner Einschätzung auch, dieMenschen viel früher zu erreichen und viel stärker für Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Es gilt, jetzt die richtigen Schlüsse zu ziehen Nach Meinung von Dr. Ina Wienand vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sei es jetzt wichtig, die richtigen Schlüsse zu ziehen, vor allem was die Bebauung in bestimmten gefährdeten Regionen betreffe. „Die Ahr war schon immer ein schwieriges Gewässer“, machte Wienand im Rahmen des Diskurses deutlich. Wichtig sei insbesondere, das Risikobewusstsein zu schärfen und zu evaluieren, was das für die einzelnen Bereiche heißt. Für den Wasser- und Abwasserbereich benannte die BBK-Expertin einige erste wichtige Erkenntnisse der Flutkatastrophe an Erft und Ahr: So seien je nach den örtlichen Gegebenheiten unterschiedliche Maßnahmen der Ersatz- und Notwasserversorgung erforderlich gewesen. Für die zwingend notwendige schnelle Wiederinbetriebnahme der leitungsgebundenen Wasserversorgung seien insbesondere geeignete Transportressourcen erforderlich. Wie viele andere auch, berichtete Wienand von einer breiten Unterstützung und einer Quelle: Eva Stetter 10 energie | wasser-praxis 04/2022 N A C H R I C H T E N

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