ewp_042022

N A C H R I C H T E N Gasverteilnetze starten in die Klimaneutralität: H2vorOrt initiiert bundesweiten Transformationsprozess Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verbindlich vorgegeben. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Transformation der Gasverteilnetze notwendig. Für die Transformation vor Ort haben die 45 Partnerunternehmen der Initiative H2vorOrt gemeinsam mit ihren Verbändepartnern DVGW und VKU mit der imMärz 2022 erfolgten Initiierung des Gasnetzgebietstransformationsplans (GTP) denGrundstein gelegt. Im Rahmen des GTP ermitteln die deutschen Gasverteilnetzbetreiber in enger Abstimmung mit den Fernleitungsnetzbetreibern die Transformationsbedarfe auf lokaler Ebene, um die regionale und sichere Versorgung mit klimaneutralen Gasen konkret auszugestalten. Dies geschieht in Abstimmung mit den Kommunen und den ansässigen Industrie- und Gewerbekunden. Der GTP bildet dabei das zentrale und standardisierte Planungsinstrument für die Dekarbonisierung der Gasverteilnetze. Der GTP wird jährlich erstellt und wird dabei in der Analysetiefe gesteigert und fortentwickelt. Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, und Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt, betonen die Wichtigkeit des Vorhabens: „Wir freuen uns, dass mit dem GTP der Startschuss für die Entwicklung eines deutschlandweiten klimaneutralen Gasnetzes erfolgt ist. Über die nächsten Jahre werden mit den Kommunen und Betrieben vor Ort konkret die Dekarbonisierungspfade entwickelt. Gleichzeitig werden die über 550.000 kmGasverteilnetze technisch überprüft und der Ertüchtigungsbedarf für die Durchleitung von Wasserstoff festgestellt. So entstehen lokale und deutschlandweit koordinierte Pläne, auf deren Basis dann die konkrete Umstellung auf Wasserstoff und andere klimaneutrale Gase bedarfsgerecht durchgeführt werden kann. Die Gasverteilnetze stehen bereit, auch zukünftig eine tragende Säule der Versorgungssicherheit zu sein. Sie helfen Deutschland, seine Klimaziele zu erreichen, die durch eine reine Elektrifizierung des Energiesektors nicht erreicht werden können.“ Nach Angaben von H2vorOrt werden die Gasverteilnetzbetreiber die eigene Transformation nun ambitioniert angehen, um Deutschlands Weg zur Klimaneutralität bestmöglich zu unterstützen. Der GTP sei dabei das verbindende Element zwischen Kunden, lokalen Erzeugern und dem sich entwickelnden Wasserstoffnetz der Fernleitungsnetzbetreiber. Das Vorgehen zur Erstellung regionaler Gasnetzgebietstransformationspläne ist eng mit der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas (NEP) verbunden. W Dr. Thomas Hüwener, Geschäftsführer des Fernleitungsnetzbetreibers OGE und DVGW-Vizepräsident: » Die Gasverteilnetze sind bereit für die Transformation « „Energieinfrastrukturen sind ein entscheidender Baustein für das Erreichen der Klimaziele, weil sie Quellen und Senken in unserem Energiesystem verbinden. In einer klimaneutralen Welt werden sie große Mengen grüner Elektronen und Moleküle zur Verfügung stellen. Der Umbau unserer Energienetze für die Klimaneutralität ist ein gigantisches Projekt. Es ist unerlässlich, dass wir sie von Anfang an gemeinsam denken und planen. Mehr noch: Es muss auf der globaler, europäischer, nationaler und regionaler Ebene sichergestellt sein, dass Energienetze die notwendige Transformation ermöglichen. Neben dem Ausbau unserer Stromnetze ist auch die Transformation der Gasnetze für das Gelingen der Energiewende entscheidend. Hier können wir bereits bestehende Infrastruktur für die Zukunft nutzen und über den Einsatz grüner Gase einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der GTP ist eine Basis dafür, dass die Gasverteilnetze in Deutschland bereit sind für die Transformation. Darüber hinaus sorgt die Koordination zwischen der Fernleitungs- und der Verteilnetzebene dafür, dass sich das deutsche Gasnetz ausgerichtet auf die Klimaneutralität gemeinsam umstellen kann. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in diesem wichtigen Projekt.“ Quelle: OGE 12 energie | wasser-praxis 04/2022

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