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Methanol hat im Vergleich zu Wasserstoff diverse Vorteile, die der Alkohol mit der Energiedichte von 4,4 Kilowattstunden pro Liter in den kommenden Dekaden ausspielen kann. Im Gegensatz zu gasförmigem Wasserstoff ist Methanol als flüssiger Energieträger leicht transportabel, im Kanister langzeitstabil. Zwar kann auch Wasserstoff verflüssigt werden – dafür sind aber hohe Drücke von etwa 700 bar notwendig, was dieWandlung nur zumZweck des Transports in den meisten Anwendungen wirtschaftlich unattraktiv macht. Das bei Zimmertemperatur flüssige Methanol ist geruchlos und biologisch abbaubar – allerdings giftig, wenn man Methanol direkt trinken würde. In vielen Ländern ist der Umgang mit Methanol nicht ungewöhnlich und es ist dort beispielsweise als Reinigungsmittel oder Grillanzünder im Supermarkt zu finden. Umeine orale Aufnahme zu vermeiden, kann demMethanol ein Bitterstoff in Spurenmengen zugegeben werden. Blickt man auf die Strukturformel von Methanol, dann ist diese denkbar einfach: Methanol besteht aus einem Sauerstoffatom, das in eine Methangruppe eingefügt wird. Dadurch ergeben sich Eigenschaften, die Methanol Vor- und Nachteile von Methanol für die Energiewende Auf dem Weg zur weitgehenden Klimaneutralität weltweit werden derzeit viele Projekte und Ankündigungen rund um Wasserstoff gemacht – dabei tritt ein Punkt regelmäßig zum Vorschein: Für eine flächendeckende Versorgung mit grünem Wasserstoff müssen Herausforderungen hinsichtlich Logistik und Infrastruktur überwunden werden. So ist die Kompression von Wasserstoff aufgrund des geringen Molekulargewichts mit einem vergleichsweise hohen Energieaufwand verbunden, während die geringe Molekülgröße hohe Anforderungen an Dichtungen und Tanks stellt. Als Transportalternative wird unter anderem flüssiges Methanol diskutiert. Doch welche Rolle kann dieser Wasserstoffträger bei der Energiewende und dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft spielen? von: Volker Harbusch (SIQENS GmbH) Klimaneutrales Methanol gewinnt auch als Kraftstoff an Bedeutung: Die Reederei Maersk hat ein Dutzend Containerschiffe bei Hyundai Heavy Industries bestellt. Quelle: A.P. Møller – Mærsk 26 energie | wasser-praxis 04/2022 O R G A N I S A T I O N & M A N A G E M E N T

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