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deutet: Der Kraftstoff ist nicht langzeitstabil und kann somit die entsprechenden Aggregate in vielen Fällen nicht mehr antreiben. Während diese Aggregate aufgrund ihrer Verfügbarkeit weiterhin eine große Rolle spielen, bieten Brennstoffzellen in Kombination mit erneuerbaren Energien und Batteriespeichern eine zunehmend attraktive Alternative. Sie sind leiser, je nach Art emissions- und wartungsarm und ideal für die netzferne Stromversorgung geeignet. Brennstoffzellen, wie etwa der Ecoport von SIQENS, nutzen Methanol und wandeln diese chemische Energie direkt in Strom um. Ein solcher Energieerzeuger liefert je nach Konfiguration bis zu 1.500Watt pro Modul. Mehrere Module können parallelgeschaltet werden, wodurch auch höhere Leistungen von mehreren Kilowatt erreicht werden. Die Brennstoffzelle nutzt denhohenWasserstoffanteil imMethanol, um mit Wirkungsgraden von mehr als 40 Prozent Strom herzustellen. Zusätzlich können Solarmodule für die Stromerzeugung am Tag zumMini-Netz hinzugefügt werden. Aus der Batterie heraus können dann Anlagen im Katastrophengebiet wie etwa ITInfrastruktur oder Basisstationen für die Mobilfunk-Versorgung kontinuierlich mit Energie versorgt werden. Diesel-Aggregate laufen zumeist nicht am optimalenBetriebspunkt und brauchen daher recht viel Kraftstoff. Brennstoffzellen hingegen, die mit konstanter Dauerleistung die Pufferbatterie aufladen, benötigen deutlich weniger, obwohl die Energiedichte des Diesels – aufgrund des höheren Kohlenstoffgehalts – höher ist. Kohlendioxid entsteht bei beidenTechnologien, aber in sehr unterschiedlichenGrößenordnungen: Pro verbrauchtem Liter Diesel entstehen zirka 2,6 Kilogramm CO2. Bei Methanol hingegen sind es 60 Prozent weniger, sollte die Flüssigkeit fossil erzeugt worden sein. Grundsätzlich emittieren Brennstoffzellen keine Schadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide. Anwendung in Nutzfahrzeugen Selbst in Nutzfahrzeugen funktioniert das Zusammenspielmit demeffizientenElektromotor: Eine verhältnismäßig kleine Batterie reicht aus, um die Reichweite mit einer Brennstoffzelle signifikant zu verlängern. Auch Schiffe können entsprechend auf Basis vonMethanol angetriebenwerden. UndnatürlichwirdMethanol auch weiterhin eine wichtige Chemikalie bleiben – künftig aber hergestellt auf Basis erneuerbarer Energien. Letztlichwird sich die Vorteilhaftigkeit vonMethanol alsWasserstoffträger ausmeiner Sicht in dieser Dekade durchsetzen – und die Wasserstoff-Wirtschaft als Speichermedium sinnvoll ergänzen. Bei einigen der derzeit diskutierten Wasserstoff-Projekte erscheint der Einsatz von grünem Methanol für Speicherung und Transport sinnvoller zu sein als Kompression oder Verflüssigung vonWasserstoff. ImEndergebnis braucht es das Zusammenspiel beider Energieträger, weil die Anforderungen je nach Anwendung höchst unterschiedlich sind – und sich so mancher Vor- und Nachteil als mehr oder weniger relevant herausstellt. W Volker Harbusch ist Mitgründer und Geschäftsführer der SIQENS GmbH. Kontakt: Volker Harbusch SIQENS GmbH Landsberger Str. 318d 80687 München Tel.: 089 4524463-0 E-Mail: kontakt@siqens.de Internet: www.siqens.de Der Autor 29 energie | wasser-praxis 04/2022 wewewepunktwevaugewepunktdee Besuchen Sie doch mal unsere Homepage: www.wvgw.de

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