ewp_042022

setzt,diewiederuminunterschiedlichen Modi betrieben werden können. So lassensichGPLbeispielsweise „permanent“ installierenundmitdemMobilfunknetz verbinden, sodass dieDaten täglichüber eine Cloud abgerufen werden können. Alternativ können GPL auch „mobil“ verbaut werden, sodass diese turnusmäßig (z. B. alle drei bis fünf Tage) umpositioniert werden. Ziel dabei ist es, in einemfest definiertenTurnus einenGroßteil des Netzes überwachen zu können („Lift andShift“-Modus).Hierbeiwerden dieDatennicht an eineCloud gesendet, sondern vor Ort über eine Funkschnittstelle ausgelesen. Wird durch die GPL, unabhängig vom Betriebsmodus, ein potenziellerWasseraustritt erkannt und der Schaden vorgeortet, so kann er anschließend lokalisiert und durch Reparatur behoben werden. Die Höhe der Wasserverluste im Netz hängt von der Anzahl an Leckagen, deren spezifischer Leckrate und deren spezifischer Laufzeit ab. Dabei tragen GPL primär über eine Verringerung der Laufzeit zur Reduzierung von Wasserverlusten bei, genauer gesagt insbesondere auf den Teil der Laufzeit bis zum ersten Erkennen der Leckage (oder des Verdachtsfalles) und deren Vorortung. Projektziel Um das vorhandene Instandhaltungsbudget so effizient wie möglich zur Reduzierung von Wasserverlusten einsetzen zu können, sollte ein WVU verschiedene GPL-basierte Instandhaltungsszenarien vergleichen. So können zur Optimierung der Betriebsweise der GPL Positionierung, Anzahl, Betriebsmodus sowie andere Einflussfaktoren (wie die Messdauer oder der Messturnus) variiert werden. Vor diesem Hintergrund hat das IWW ZentrumWasser von 2018 bis 2021 im Rahmen eines vonE.ONSE geförderten Forschungsprojektes ein Excel-Tool entwickelt, welches Hilfestellungen zur optimalenNutzung vonGPL zur Reduzierung vonWasserverlusten leistet. Als Praxispartner waren in demProjekt die drei Wasserversorger ENERGIERIED GmbH & Co. KG, Leitungspartner GmbH und Stadt Zürich Wasserversorgung beteiligt. Ziel des Projektes war es, ein Entscheidungsunterstützungssystem (engl.: Decision Support System, kurz: DSS) zu entwickeln, welches eine technischwirtschaftliche Bewertung durchführen und dabei neuralgische, zu überwachende Netzabschnitte identifizieren soll. Darüber hinaus sollten technische wie auch wirtschaftliche Effekte verschiedener GPL-basierter Instandhaltungsstrategien aufgezeigt werden. Das DSS hat somit zumZiel, den Anwender inderOptimierungder Instandhaltung hinsichtlich der Platzierung der GPL, deren Betriebsweise und den damit verbundenen Kosten zu unterstützen. Projektmethodik Das imRahmen des Projekts entwickelte DSS besteht aus drei aufeinander aufAbb. 1: Methodischer Aufbau des DSS DSS-Scores Teil I: Rohrnetzbewertung Teil II: Technische Bewertung Teil III: Wirtschaftliche Bewertung Wasserverlustprognosen Dashboard Kostenprognosen Szenario 1 Szenario … Szenario 4 Szenario 1 Szenario … Szenario 4 • Parameter Eintrittswahrscheinlichkeit • Parameter Schadensausmaß • Netzkennzahlen • Loggerkennzahlen • Wasserverlustkennzahlen • Kostenkennzahlen Quelle: IWW Zentrum Wasser 37 energie | wasser-praxis 04/2022

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