ewp_042022

beläuft. ImUmkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass als Momentaufnahme selbst im Szenario 2c ca. 88 Prozent der Leitungen mit Priorität 3 nicht durch GPL überwacht werden. Bei einem Überwachungsturnus von ca. zwei Jahren und einer Entwicklungszeit von Leckagen von ca. 60 Tagen werden die Leckagen zumeist sichtbar, bevor sie durch die GPL erkannt werden. Somit reduziert sich die mittlere Laufzeit von Leckagen an Leitungssegmenten mit Priorität 3 nur umca. fünf Tage. Dies drückt sich auch in den nur moderat verringerten Wasserverlusten aus, wonach maximal eine Verringerung in Szenario 2c um 3,48 Prozent erreicht werden kann. Aufgrund der gestiegenen Loggerkosten geht dies jedochmit einer Steigerung der Gesamtkosten um 2,81 Prozent einher. Zu beachten ist jedoch, dass bei nicht-bindigen Böden und einer angenommenen Entwicklungszeit von ca. einem Jahr die Effekte der Messdauerverlängerung stärker ausfallen würden. Für das Szenario 2c könnten die Wasserverluste dannumca. 12 Prozent gesenkt werden, die Gesamtkosten ließen sich umca. 10 Prozent reduzieren. Somit hängt die Frage der Effektivität der Messdauerverlängerung auch stark mit den vorherrschenden Bodenverhältnissen und somit mit der Entwicklungszeit von Leckagen zusammen. Szenario 3: Variation des Überwachungsturnus mobiler GPL Im Szenario 3 wurde der Überwachungsturnus der mobilen GPL, welche sich auf Leitungssegmentender Priorität 3befinden, reduziert. Auch wenn der Turnus insgesamt im Mittel bei ca. zwei Jahren liegt, beträgt der ursprüngliche Turnus für Leitungen der Priorität 3 ca. 1,8 Jahre (662 Tage). Dieser Überwachungsturnus wurde bei Szenario 3a auf ein Jahr (365 Tage), bei Szenario 3b auf einVierteljahr (91,25 Tage) und bei Szenario 3c auf ein Achteljahr (45,63 Tage) reduziert. Tabelle 3 zeigt die Effekte der reduzierten Überwachungsturnusse auf. Für den reduziertenÜberwachungsturnus müssen bis zu 42 mobile GPL neu angeschafft werden (Szenario 3c). Während eine Reduzierung des Turnus um etwa 290 Tage in Szenario 3a noch kaum Effekte hinsichtlich Wasserverlusten und Kosten zeigt, werden die Effekte deutlicher, je näher der Turnus der angenommenen Entwicklungszeit einer Leckage von hier 60 Tagen kommt. Bei einem Turnus von 365 Tagen reduziert sich die mittlere Laufzeit von Leckagen an Leitungssegmenten der Priorität 3 nur um wenige Tage. Die Leckagen werden aufgrund der Bodenverhältnisse meist sichtbar, noch bevor sie durch die mobilen GPL erkannt werden, da der Abstand zwischen den Messungen am selbenMessort noch zu groß ist. In den Größe Szenario 3a tT (Priorität 3) = a Szenario 3b tT (Priorität 3) = 1/4 a Szenario 3c tT (Priorität 3) = 1/8 a Anzahl GPL: prozentuale (und absolute) Veränderung der Anzahl permanent installierter GPL ±0 % (±0 Stk.) ±0 % (±0 Stk.) ±0 % (±0 Stk.) prozentuale (und absolute) Veränderung der Anzahl mobiler GPL +26 % (+3 Stk.) +197 % (+20 Stk.) +425 % (+42 Stk.) Wasserverluste: prozentuale Veränderung der sichtbaren + detektierbaren Wasserverluste -0,1 % -11,54 % -26,86 % Kosten: prozentuale Veränderung der Gesamtkosten (Loggerkosten Betrieb/Instandhaltung + Wasserverlustkosten) +0,08 % -9,35 % -21,98 % Tabelle 3: Ergebnisse DSS-Tool Szenario 3 – Variation des Überwachungsturnus mobiler GPL Quelle: IWW Zentrum Wasser 42 energie | wasser-praxis 04/2022 O R G A N I S A T I O N & M A N A G E M E N T

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