DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 9/2022

mende Uferfiltratmenge ist dabei abhängig von der Sohlausbildung des Gewässerbettes, dem nutzbaren Porenvolumen, dem Durchlässigkeitsbeiwert des Aquiferkorngerüstes sowie dem durch die Grundwasserförderung erzeugten hydraulischen Gradienten in den Grundwasserleiter (Abb. 1). Nach der DIN 4049-3 [1] wird Uferfiltrat als „Wasser, das aus oberirdischen Gewässern unmittelbar in den Grundwasserraum eingedrungen ist (…)“, definiert. Die reale Eindringtiefe von Wasserteilchen aus dem Fließgewässer in den Grundwasserleiter kann unter Ansatz des Gesetzes von Darcy berechnet werden. Unter Berücksichtigung der für Gewinnungsanlagen am Rhein bekannten Randbedingungen ergeben sich für eine beispielhafte Fließzeit von zehn Tagen Eindringtiefen, die zwischen mehreren zehnern und wenigen hunderten Metern liegen. Je näher die Brunnenanlagen amRheinufer angeordnet sind, desto größer werden die Fließgeschwindigkeiten und umso kleiner die Verweilzeiten imAquifer. Da die meisten zur Uferfiltratgewinnung am Rhein genutzten Brunnen maximal wenige hundert Meter vom Ufer entfernt liegen, fördern diese auch bei vergleichsweise geringen Gradienten vom Fließgewässer in Richtung Brunnen vorwiegend Rheinuferfiltrat. Für die einzelnen Entnahmen entlang des Rheins zwischen Bonn und Neuss im Tätigkeitsbereich des Erftverbandes resultieren überwiegend Uferfiltratanteile zwischen 75 und 100 Prozent. Im Rahmen des vorliegenden Beitrages werden beispielhaft drei Entnahmeschwerpunkte näher betrachtet (Abb. 2). Bilanzierung des Uferfiltratanteils Bei der Aufstellung von Grundwasserbilanzen werden alle wesentlichen Grundwasserzuflüsse (Grundwasserneubildung, Uferfiltratzustrom, Grundwasserzustrom, ggf. künstliche Anreicherung) und Grundwasserabflüsse (GrundwasserKiese und S nde r ndw ssers er U f e r f i l r r ndw sserz s rom l nds ei i ger Abb. 1: Schematischer hydrogeologischer Schnitt durch eine Uferfiltrationszone Der Niederrhein bei Köln: Entlang der Fließstrecke finden sich zahlreiche Wassergewinnungsanlagen für die Förderung von Uferfiltrat. Quelle: Dr. Till Rubbert Quelle: Bieske und Partner Beratende Ingenieure GmbH ▸ 23 energie | wasser-praxis 09/2022 08 Die SHT, Sanitär- und Heizungstechnik Ausgabe 8, enthält Beiträge zu den Themen Sanitär-, Heizungs- sowie Klima- und Lüftungstechnik und stellt Referenzobjekte sowie neue Produkte und Normen aus diesen Bereichen vor. Lesen Sie darüber hinaus mehr zu den Themen: • Trinkwasserhygiene Kippt die 55-Grad-Celsius-Regel? • Wärmepumpe Unerlässlich: Gute Planung • Klimatisierung Lüftungsgeräte mit Heiz- und Kühlfunktion Weitere Nachrichten, Termine und Informationen unter www.sht-online.de. Kostenloses Probeheft unter vertrieb@krammerag.de. G6056 SANITÄR + HEIZUNGS Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen Krammer Verlag Düsseldorf AG, 87. Jahrgang, Heft 8 • August 2022 TECHNIK Trinkwasserhygiene Kippt die 55-Grad-Celsius-Regel? Wärmepumpe Unerlässlich: Gute Planung Klimatisierung Lüftungsgeräte mit Heiz- und Kühlfunktion

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