DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 9/2022

Es zeigt sich, dass es in einigen Fällen in deutschen Wasserwerken Probleme mit PFAS gibt bzw. geben dürfte, da analytische Befunde für einzelne Vertreter dieser Stoffgruppe nicht selten sind. Ein Überblick über die verfügbaren Ergebnisse aus Trinkwasseranalysen zu PFAS, der im Rahmen einer Datensammlung für die Trinkwasserkommission erstellt wurde, zeigt ein aktuelles Bild der Betroffenheit der Wasserversorgung in Deutschland. Es ist damit zu rechnen, dass insbesondere bei Beeinflussungen der Rohwasserressourcen aus punktuellen Kontaminationsquellen, beispielsweise aus der Industrie oder der Umgebung von Flughäfen, eine Aufbereitung des Rohwassers zur Minimierung der PFAS-Konzentrationen angezeigt ist. Ausgangssituation Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie (DWD) [1] ist nach ihrer Veröffentlichung imDezember 2020 am12. Januar 2021 in Kraft getreten. Aufgrund der zweijährigen Übergangsfrist muss in Deutschland bis spätestens zum 12. Januar 2023 eine neue Trinkwasserverordnung in Kraft gesetzt werden, umdie seit 2019 geltende Fassung der TrinkwV [2] abzulösen. Angesichts der Änderungen, die in die EU-Gesetzgebung eingeflossen sind, darf mit teilweise erheblichen Veränderungen auch der TrinkwV gerechnet werden. Der bisher stark qualitätsorientierten Fokussierung der Richtlinie wurde nun in der neuen FasPFAS im Trinkwasser: ein erster Überblick über Befunde und Herausforderungen für die Wasserversorgung Die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die spätestens zum 12. Januar 2023 in Kraft treten muss, wird erstmalig Grenzwerte für Perfluoralkylsubstanzen (PFAS) enthalten. Trotz der Übergangsfristen ist aufgrund der zum Teil toxikologischen bzw. hygienischen Relevanz und dem ubiquitären Vorkommen aufgrund chemisch-physikalischer Eigenschaften einiger diese Stoffe zu erwarten, dass bereits kurzfristig mit der Überwachung begonnen wird. Im Fall von gehäuften bzw. wiederholten Befunden ist damit zu rechnen, dass Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. von: Dr. Ulrich Borchers (IWW Zentrum Wasser), Dr. Camilla Beulker, Dr. Alexander Kämpfe (beide: Umweltbundesamt), Dr. Holger Knapp (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit), Dr. Frank Sacher (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser) & Dr. Roland Suchenwirth (Niedersächsisches Landesgesundheitsamt) Quelle: TZW 64 energie | wasser-praxis 09/2022 F O R S C H U N G & E N T W I C K L U N G

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