DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 5/2022

Ist dieVersorgungsbranche mit ihrendigitalen Ambitionen imVergleich zu anderen Branchen auf der Höhe der Zeit und erfüllt sie die Anforderungen ihrer Klientel? Mit dieser Frage eröffnete DVGW-Vorstand Dr. Wolf Merkel das Kolloquiumund lenkte damit denBlick auf den seit demBeginn der Corona-Pandemie vollzogenen erfolgreichenWeg von Präsenzveranstaltungen hin zu digitalen Formaten. Der fortlaufende Wandel stelle die Bildungseinrichtungen, die Ausbilderinnen/Ausbilder und die Auszubildenden weiterhin vor große Herausforderungen und werfe Fragen hinsichtlich der aktuellen Arbeitsmarktsituation, der verwendeten Lehr- und Lernmedien sowie Neuerungen in Bezug auf die konkretenMaßnahmen zur beruflichen Aufstiegsqualifizierung undWeiterbildung auf. Welche Anforderungen sich vor diesem Hintergrund künftig an die Netzmeisterausbildung stellen, erläuterte Klaus Fischer (technisches Trainingscenter der BayernwerkNetzGmbHund ObmannGremienverbund Facharbeiter,Meister und Techniker) in seinemBeitrag zumaktuellen Stand der Netzmeisternovellierung. Der Netzmeister ist in den Begrifflichkeiten des novellierten Berufsbildungsgesetzes (BBiG) auf der Stufe des Bachelor Professional angesiedelt. Er muss als eigenständigerMeisterabschluss unabhängig vomIndustriemeister stärker auf dieVermittlung von neuen Themen aus der Energie- und Wasserversorgung sowie der Digitalisierung und Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. EinProjektkreis im Gremienverbund der Verbände zur beruflichen Qualifikation in der Energie- und Wasserversorgung von AGFW, BDEW, DVGW, rbv und VDE, bestehend aus 20 aktivenMitgliedern aus denvier Handlungsfeldern Fernwärme, Gas, Strom und Wasser, erarbeitet derzeit den Entwurf zur neuen Rechtsvorschrift. Ein besonderes Augenmerk des Projektkreises liegt neben den Prüfungsbereichen Technik, Organisation, Führung undPersonal auf der Stärkung der Fachlichkeit und den fachrichtungsübergreifenden Basisqualifikationen. Ziel ist es, einen Kompromiss zwischen der Anrechenbarkeit von Prüfungsleistungen innerhalb der Netz- und Industriemeister und der berufsspezifischen Fachlichkeit zu erreichen. In diesem Zuge wird intensiv über die Organisationsformen der Prüfung und über eine Ablöse von der bisherigen zentralen und bundeseinheitlichen Basisprüfung hin zu losgelösten regionalen Prüfungsformaten diskutiert, um so die Bedürfnisse der Versorgungsbranche individueller abbildenzukönnen, ohne dabei die Durchlässigkeit zwischen Netz- und Wassermeister zu verlieren. Über die Novellierung des geprüften Netzmeisters/der geprüften Netzmeisterinwurde in den Bildungswelten der Januar-Ausgabe dieser Fachzeitschrift bereits ausführlich berichtet [1]. Wie der Fachkräftemangel die Rohrleitungsbranche trifft und welche Maßnahmen dieser Entwicklung entgegengesetzt werden können, beleuchtete rbv-Geschäftsführer Mario Jahn in seinem Beitrag mit dem Titel „Initiative #pipeline31 – Fachkräftemangel imLeitungsbau“. Die Rückblick auf das 9. Kolloquium der Bildungsgremien – Teil 1 Am 16. und 17. März 2022 hat das 9. Kolloquium der Berufsbildungsgremien von AGFW, BDEW, DVGW, rbv und VDE zum zweiten Mal in Folge als Online-Veranstaltung stattgefunden. Der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Statements und Ergebnisse des ersten Veranstaltungstages zusammen; über die Themen des zweiten Veranstaltungstages wird in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift berichtet. von: Konstanze Eickmann-Ismail (DVGW Berufliche Bildung) 10. Kolloquium der Bildungsgremien Künftig ist das Kolloquium der Bildungsgremien jährlich in der zweiten (vollen) März-Woche geplant. Das 10. Kolloquium der Bildungsgremien findet dementsprechend am 15. und 16. März 2023 jeweils halbtags als Online-Veranstaltung statt. SAVE THE DATE 98 energie | wasser-praxis 05/2022 B I L D U N G S | w e l t e n

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