DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 5/2022

den europäischen Ländern anschauen, dann ist Deutschland nicht nur weltweiter Vorreiter bei der Energiewende, sondern als Teil davon auch imBereich Wasserstoffinnovation und bei der Anzahl von H2-Start-ups. In Deutschland wiederum finden sich die meisten Start-upsmitWasserstoffbezug inNordrhein-Westfalen und Bayern. Interessant ist, dass Berlin im Wasserstoffbereich nicht so weit vorne liegt wie imRanking der deutschen Start-upRegionen insgesamt. Das mag daran liegen, dass Berlin weniger eine Hightech-Start Up-Region ist, sondern vielmehr eine, in der zahlreiche Endkunden-Angebote entwickelt werden. Zweiter interessanter Umstand: In Norddeutschland würde man aufgrund der Potenziale zur Produktion von Grünstrom über Windenergie eigentlich auch ein großes Wasserstoffpotenzial vermuten; dies hat aber keinen signifikanten Effekt auf die lokale Start-upSzene in diesen Bundesländern. Redaktion: Sie definieren unterschiedliche Charakteristika in Bezug auf die europäischen H 2 -Start-ups. Was bedeuten diese Kriterien genau und wie unterscheiden sich die Unternehmen? Dr. Gaida: In der Tat hat sich die Art der Start-ups in den letzten zehn Jahren spürbar verändert. Damals waren die Unternehmen noch sehr stark geprägt durch Industrie und Forschungsaktivitäten. Hier haben wir vor allembei den älteren Start-ups viele Industrieveteranen gefunden, die sich oft von einem Förderprojekt zum nächsten gehangelt haben. Inzwischen entstehen aber zahlreiche neue und junge Start-up-Teams mit promovierten Forscherinnen und Forschern von Hochschulen, Universitäten und Instituten als Spin-offs. Und wir sehen, dass sich damit eine gute Mischung aus älteren und jungen agilen Start-ups im Markt ergibt. Die älteren Start-ups habenvermutlichbereitsmehrere Phasen der Ernüchterung durchleben und überstehenmüssen. Und zwar mithilfe eines Produkt- und ServicePortfolios, das auf verschiedenen Technologien und Lösungen beruht – seit Jahrenauf der Suchenach robustenund nachhaltigen Geschäftsmodellen. Die jüngeren Start-ups haben den Vorteil, dass sie jetzt im Rahmen des beginnenden Markthochlaufs agieren und sich entsprechend fokussieren können. Redaktion: Wie schätzen Sie deren Entwicklungspotenzial ein? Dr. Gaida: Es lassen sich sowohl einige sehr positive Treiber als auchweiterhin bestehende Risiken für die Start-ups ausmachen. So besteht beispielsweise immer noch das Risiko, dass sich der H2-Markthochlauf nicht so schnell entwickelt wie erhofft, sondern mehr Zeit benötigt. Im Gegensatz dazu gibt es aber nicht nur den anhaltenden Hype, sondern auch zahlreiche Forschungsinstitute, die mehr und mehr aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen und neue Spin-offs hervorbringen. Festzustellen ist zudem ein weiterhin offenes Technologierennen: Vor allem bei den Elektrolyseuren und Brennstoffzellen konkurrieren unterschiedliche Technologienmiteinander und in diesemWettbewerb versuchen sich auch verschiedene Unternehmen zu behaupten und durchzusetzen. Es gibt außerdem einen sogenannten  Anhaltender (allerdings schwankender) H2-Hype m t zahlreichen nation len Roadmaps, Pilotprojekten und För rprogrammen  Forschungsinstitute „erwachen aus Dornröschenschlaf“ und treiben Forschungstransfer und -kommerzialisierung > Spin-offs  Offenes Rennen verschiedener H2Technologien, insbesondere für Elektrolyseure und Brennstoffzellen  CleanTech- und Impact-Gründertrend bei der 2.+3. Gründergeneration in DE  Hohe Bedeutung von Digital- und Industrie-Startups für Effizienzgewinne = Kostenreduktion entlang der H2-Wertschöpungskette Treiber und Risiken für die H2-Startup-Welt  Zu lange Pilotproje noch wen Regelbet  Noch kein H2-Ökosy Sektor-üb auch übe  Noch kein lösung fü Bedarf an Wasserst  Kosten vo Wasserst höher als träger, no Massenm H2-Start-ups in Europa – Quo Vadis? 1/2020 1/2022 1/2025 ca. 185 ca. 100 250 400+ ? Abb. 3: Die zukünftige Anzahl an H ² -Start-ups ist derzeit nur schwer abschätzbar, im Idealfall könnten aber mehr als 400 entstehen. Quelle: 1stMOVER Management GmbH 63 energie | wasser-praxis 05/2022 04 Die SHT, Sanitär- und Heizungstechnik Ausgabe 4, enthält Beiträge zu den Themen Sanitär-, Heizungs- sowie Lüftungstechnik und stellt Referenzobjekte sowie neue Produkte und Normen aus diesen Bereichen vor. Lesen Sie darüber hinaus u. a. mehr zu den Themen: •Digitalisierung „Agenten“ managen das Pfaff-Quartier • Ökodesign-Verordnung Energie- und CO2-Einsparungen durch Ventilatoren • Sanitärraum THE TOKYO TOILET Project Weitere Nachrichten, Termine und Informationen unter www.sht-online.de. Kostenloses Probeheft unter vertrieb@krammerag.de. G6056 SANITÄR + HEIZUNGS Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen Krammer Verlag Düsseldorf AG, 87. Jahrgang, Heft 4 • April 2022 TECHNIK Erstbefüllung, Nachspeisung und Sanierung von Heizungswasser auch während des laufenden Betriebs Einfach. Schnell. Mischbettpatrone desaliQ:MB9 desaliQ Inline-Regelmodul Besuchen Sie uns in Halle 5 – Stand 123 Schulen Berührungslose Armaturen Pumpen Heizkosten runter – Effizienz rauf Ökodesign-Verordnung Einsparungen durch Ventilatoren

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