DVGW energie | wasser-praxis, Ausgabe 4/2023

eine Stichleitung des 4-bar-Netzes versorgt wird, wird bei der Umstellung auf Wasserstoff für die nordöstlichen Bezirke eine mobile Ersatzgasversorgung aufgebaut, die eine Regelanlage und einen Erdgasspeicher beinhaltet. Auf diese Weise kann bei Bedarf der leere Erdgasspeicher unterbrechungsfrei gegen einen vollen, per Lkw angelieferten Trailer ausgetauscht werden. Umstellphasen Die Umstellung des Netzgebietes erfolgt analog zur Anzahl an Umstellgebieten in sieben Phasen. Sie erfolgt von Phase 1 bis 6 im städtischen Gebiet und „wandert“ in Phase 7 ins umliegende regionale Verteilnetz weiter. In Abbildung 4 ist vereinfacht die schrittweise Ausbreitung der Umstellung dargestellt. Phase 1 In dieser Phase wird Gebiet 1, welches nur aus einem Umstellbezirk mit zwei Netzkunden besteht, umgestellt. Dazu wurden im Vorfeld länger andauernde Austausch- und Ertüchtigungsmaßnahmen am Gaskraftwerk und der Fabrik durchgeführt sowie eine H₂-Übernahmeanlage zwischen H₂-Backbone und Neubauleitung a errichtet. Somit können bereits in der ersten Umstellungswoche zwei CO₂-intensive Großkunden mit Wasserstoff versorgt werden. Durch die Umstellung der 25-bar-Leitung wird die Wasserstoffversorgung weiterer Gebiete bzw. Bezirke in den folgenden Phasen ermöglicht. Phase 2 Es erfolgt die Umstellung von insgesamt sechs Umstellbezirken in Gebiet 2. Dabei wird ein Teil der 4 bar-Ringleitung und der daran angeschlossenen Teilnetze und Anlagen umgestellt. Phase 3 Das in sechs Umstellbezirke untergliederte Gebiet 3 wird umgestellt. Durch die Umstellung der 4-bar-Bestandsleitung von Norden her wird die ursprüngliche Erdgasversorgung der Bezirke von Gebiet 3 unterbrochen, sodass diese über die neu errichtete Gasleitung c von Süden aus erfolgt. Diese Leitung wird in der folgenden Phase auf Wasserstoff umgestellt. Weiterhin werden nun mehrere CO₂-intensive Betriebe mit Wasserstoff versorgt. Phase 4 Die Umstellung der fünf an die 4-bar-Ringleitung angeschlossenen Bezirke des Umstellgebietes 4 führt durch die Anbindung an die H₂-Neubauleitung b über eine Regelanlage zur erstmaligen H₂-Backbone 2 3 5 6 4 7 1 1-7 Umstellgebiete bzw. Umstellphasen ← Ausbreitungsrichtung der Umstellung Versorgung des bereits umgestellten H₂-Netzes von zwei Seiten. Dies stellt einenMeilenstein zur Erhöhung der Versorgungssicherheit dar. Phase 5 Die Umstellung von Gebiet 5 mit seinen sieben Umstellbezirken kann sowohl von Südwesten als auch von Osten aus von zwei Seiten erfolgen. Damit ist fast das gesamte 4-bar-Netz auf Wasserstoff umgestellt, bis auf einen Leitungsabschnitt, der das Umstellgebiet 6 weiterhin mit Erdgas versorgt. Phase 6 In dieser Phase erfolgt die Umstellung von Gebiet 6 und seiner sieben Umstellbezirke, die über die noch nicht umgestellte 4-bar-Leitung versorgt werden. Da durch die Umstellung keine Erdgasversorgung über das Bestandsnetz mehr möglich ist, wird diese über eine mobile Ersatzgasversorgung sichergestellt, die in dem Bezirk aufgebaut wird, der zuletzt umgestellt wird. Mit dem Ende von Phase 6 ist die eigentliche Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff im Stadtgebiet abgeschlossen. Phase 7 Mit der Umstellung von Gebiet 7, das aus einem Bezirk – nämlich der verbliebenen 25-bar-Leitung – besteht, „wandert“ die Umstellung weiter in das umliegende regionale HD-Verteilnetz. Abb. 4: Umstellphasen und Ausbreitungsrichtung der Umstellung im Netzgebiet B Quelle: DBI 25 energie | wasser-praxis 04/2023

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